Alex Marbach, Leiter Asset Management bei der Schwyzer Kantonalbank
Mühevolle Zeiten liegen hinter und gemäss Alex Marbach von der SZKB vermutlich auch vor den Investoren. Er zeigt seinen Ansatz, um im nicht ganz sorgenfreien 2019 eine Orientierung zu haben. Dabei spielen schweizerische mittelgrosse Unternehmen keine unbedeutende Rolle.
18.01.2019, 13:01 Uhr
Redaktion: ase
"Der noch nicht gelöste Handelsstreit zwischen den USA und China sowie darauffolgende Anzeichen einer wirtschaftlichen Eintrübung haben dazu geführt, dass an den meisten Aktienmärkten die Kurse Ende 2018 deutlich nachgegeben haben", erläutert Alex Marbach, Leiter Asset Management bei der Schwyzer Kantonalbank (SZKB).
Ausblick ins Aktienjahr 2019 nicht ganz sorgenfrei
Zu erwarten sei zwar eine Wachstumsabkühlung, aber keine Rezession in den gewichteten globalen Wirtschaftsräumen. Der laufende Entzug der Liquidität durch die Zentralbanken wirkt nach Meinung von Marbach ebenfalls nicht stützend auf die Aktienmärkte. Immerhin habe der teilweise starke Kursrückgang an den Aktienmärkten zu einer Korrektur der Bewertungen geführt, diese würden sich nun im historischen Mittel oder sogar leicht darunter befinden. "Entscheidend für den zukünftigen Kursverlauf wird sein, inwiefern der Weltwirtschaft eine weiche Landung gelingt", erklärt Marbach. Aufgrund der oben genannten Faktoren sei nur mit einer leicht positiven Potenzialrendite für Schweizer Aktien über die nächsten 12 Monate zu rechnen. Zudem dürfte die Volatilität, ganz so wie zuletzt zu beobachten war, hoch bleiben.
Mögliche vorteilshafte Charaktere in 2019
Entsprechend sind im derzeitigen Umfeld gemäss Marbach vor allem Unternehmen mit einer soliden Ausschüttungsstrategie und nachhaltiger Dividendenrendite interessant. Allgemein würden verschiedene Untersuchungen zeigen, dass der Kauf von Aktien dividendenstarker Unternehmen das Depot eines Anlegers stabiler macht; insbesondere wegen des effizienten Umgangs mit Finanzmitteln und in der Regel gesunder Bilanzrelationen. Ferner habe der Schweizer Dividendenindex historisch in fallenden Märkten vielfach eine bessere Performance gegenüber dem Gesamtmarkt erzielt.
Dank den derzeitig erhöhten Schwankungen sei es zudem möglich, zusätzlich durch den Verkauf von Call-Optionen eine Volatilitätsprämie zu vereinnahmen. So würde beispielsweise der SZKB Dividendenfonds Schweiz Plus die Faktoren "nachhaltige Dividenden" und "Volatilitätsprämie" aus dem systematischen Verkauf von gedeckten Call-Optionen in einem Instrument vereinen. Mit dem Verkauf von Call-Optionen ergeben sich gemäss Marbach besonders vorteilhafte Stabilitätseigenschaften bei seitwärtstendierenden bzw. auch leicht steigenden Märkten, was 2019 mögliche vorteilhafte Charaktere seien.
Leichte Neigung zu mittelgrossen Unternehmen
"Die Stabilität der Schweizer Wirtschaft sowie die Innovationskraft ihrer Unternehmen ist beeindruckend. Dies hat sich beispielsweise auch in der schnellen Anpassung der Unternehmen während der Eurokrise gezeigt", sagt Marbach. Dies sei ein strukturelles Plus für den hiesigen Aktienmarkt. Die unausgewogene Verteilung der Marktgewichtung spreche aber gegen einen rein passiven Anlageansatz auf dem Schweizer Markt. Deshalb könnte es laut Marbach sinnvoll sein, losgelöst von der Marktgewichtung nach einer fundamentalen Bottom-Up-Analyse die rund 20 besten Schweizer Titel in ein ausgewogenes, diversifiziertes Dividenden-Portfolio zusammenzufassen. Dadurch entstehe eine deutliche und aktive Abweichung zu den bekannten Vergleichsindizes mit einer leichten Neigung zu mittelgrossen Unternehmen. "Gerade im aktuellen Umfeld ist es sinnvoll, Aktien mit einem attraktiven Verhältnis zwischen Rendite und Risiko stärker zu berücksichtigen", zieht Marbach als Fazit.
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