Nachrangige Anleihen bieten ein ausgewogenes Risiko-Ertrags-Verhältnis sowie eine attraktive Rendite, IG-Kreditqualität der Emittenten, Liquidität und einen gewissen Schutz gegen Zinserhöhungen, so Michalis Ditsas von SYZ Asset Management.
22.02.2018, 15:23 Uhr
Redaktion: jod
Nomadismus stammt vom griechischen Wort "?????", was "mit einer Herde umherziehen" bedeutet. Es ist mit Abstand die älteste Überlebensform und die effizienteste Strategie, um knappe Ressourcen zu nutzen. "Auch auf den Anleihemärkten herrscht Ressourcenknappheit. So mussten Anleger noch nie so intensiv nach Investitionsmöglichkeiten und Renditen Ausschau halten. Klug durchdachte Schritte sind dabei entscheidend, um die Orientierung in dieser Anlegerwüste nicht zu verlieren", erklärt Michalis Ditsas, Investment Specialist Fixed Income beim SYZ Asset Management.
In den letzten Jahren haben sich die Anleger riskanteren Strategien zugewandt. Die europäischen Anleihemärkte bieten aufgrund der Geldpolitik der Europäischen Zentralbank weiterhin nur niedrige oder gar negative Renditen. Die Volatilität verharrt auf historisch niedrigem Niveau. Diese Konstellation rückt die neue Anlageklasse der nachrangigen Anleihen in den Fokus der Anleger, so Ditsas. Diese Bonds bieten ein ausgewogenes Risiko-Ertrags-Verhältnis sowie eine Reihe weiterer positiver Eigenschaften.
Der europäische Markt für nachrangige Anleihen ist mehr als doppelt so gross wie der Markt für vorrangige High Yield-Bonds. Er umfasst eine Vielzahl von Anlageinstrumenten, darunter Contingent Convertibles und Tier-2-Anleihen von Banken, Tier 1- und Tier-2- Anleihen von Versicherungen und Hybridanleihen von Nichtfinanzunternehmen. Diese Instrumente sind in der Gläubigerhierarchie weiter unten angesiedelt und spezifischen Risiken ausgesetzt, zum Beispiel Couponaufschiebung oder -streichung und Verlustabsorption. Zugleich werden sie aber von Unternehmen mit gutem Rating emittiert und entschädigen die Investoren mit höheren Renditen.
IG-Kreditqualität der Emittenten Das Universum der nachrangigen Anleihen zeichnet sich durch eine breite Verteilung der Emittentenratings aus, wobei 95% der Emittenten über ein Investment-Grade-Rating verfügen. "Das überrascht wenig, denn die Banken haben sich rekapitalisiert und Risiken abgebaut: In den letzten zehn Jahren haben sie ihr Kernkapital verdoppelt und zugleich die gewichteten Risikoaktiva sowie den Anteil notleidender Kredite reduziert. Bei den Versicherungen führen eine vorteilhaftere Kapitalzusammensetzung und bessere Solvabilitätskennzahlen zu Ratinganhebungen", erklärt Michalis Ditsas.
Geringere Duration Die Anlageklasse bietet gegenüber Hochzinsanleihen einen attraktiven relativen Wert sowie Chancen durch Fehlbewertungen, da die Spreads im Vergleich zu vorrangigen Investment-Grade-Anleihen viel stärker gestreut sind. Ein zusätzlicher Vorteil ist die geringere Duration. Ein weiterer Vorteil nachrangiger Anleihen ist schliesslich ihre Fähigkeit, dank hohen Risikoaufschlägen die Auswirkungen von Zinserhöhungen abzufedern. Dadurch können sie in Phasen steigender Zinsen eine bessere Performance erzielen als andere Anleihenstrategien.
Genau wie der nomadische Lebensstil ist auch die Anlageklasse der nachrangigen Anleihen mit Risiken verbunden. Im Gegenzug werden Anleger durch ein diversifiziertes Anleihenportfolio, einen hohen Carry (ähnlich wie bei Hochzinspapieren) sowie ein solides Kredit- und Liquiditätsprofil entschädigt. "Angesichts der strukturellen Rekapitalisierung der Finanzwerte und der unterstützenden Zentralbankmassnahmen sind nachrangige Anleihen auf lange Sicht attraktiv", fasst Ditsas zusammen.
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