Nordea sieht Chancen im US-Hypothekenmarkt

Philip Barach, President von DoubleLine Capital, managed für Nordea eine US-Anleihestrategie.
Philip Barach, President von DoubleLine Capital, managed für Nordea eine US-Anleihestrategie.

Philip Barach, Mitbegründer von DoubleLine Capital, stellte an einem Nordea-Event in Zürich ihre Strategie im US-Hypothekenmarkt vor.

06.12.2012, 14:09 Uhr

Redaktion: cw

MBS oder Mortgage Backed Securities assoziieren Anleger primär mit dem Subprimedebakel und der US-Immobilienkrise. Für Philip Barach, Mitgründer von DoubleLine Capital, sind die US-Hypothekenmärkte dagegen eine Anlageklasse, mit der in den letzten Jahren Zusatzrenditen ohne Zusatzrisiken erzielt werden konnten.

DoubleLines Flaggschiff, der US Total Return Fund, hat in drei Jahren ein Vermögen von über 30 Milliarden US-Dollar angezogen und ist vorwiegend im US-Hypothekenmarkt angelegt.

Gemäss Barach hat der so genannte MBS-Agency-Markt, über welchen Hypotheken durch Ginnie Mae, Freddie Mac und Fannie Mae verbrieft werden, zwei Vorteile: Die Hypotheken sind staatlich garantiert und haben deshalb das höchste Kreditrating, gleichzeitig werfen sie eine höhere Rendite ab als Bonds mit vergleichbaren Ratings. Dieser Markt umfasst rund 7 Billionen USD.

Der Non-Agency-Markt ist in den vergangenen Jahren geschrumpft und macht noch rund eine Milliarde USD aus. Diese von Banken emittierten MBS verfügen über keine Staatsgarantie. Im Unterschied zum Agency-Markt sind die Renditen deutlich höher (im Bereich von 4 bis 6 %). Zudem werden die Kurse der MBS um die Ausfallrisiken adjustiert, was zum Beispiel bei High-Yield-Bonds nicht der Fall ist, welche auf der Basis einer Rückzahlung zu pari gehandelt werden.

Beide Segmente reagieren unterschiedlich auf die Hauptrisiken Zinsänderungen, vorzeitige Rückzahlung und Kreditausfall. So haben Agencies Rückzahlungs- und Zins-, aber keine Zahlungsunfähigkeitsrisiken; hingegen sind Non-Agencies mit Kreditrisiken, aber kaum mit Zins- und Rückzahlungsrisiken konfrontiert.

Ein Beispiel: Steigende Zinsen wirken sich negativ auf die Preise von Agency-MBS aus. Hingegen sind sie positiv für Non-Agency-MBS, da Zinserhöhungen mit wachsendem GDP und sinkender Arbeitslosigkeit einhergehen und daher die Zahlungsfähigkeit der Hausbesitzer verbessern.

Durch diese Kombination konnte DoubleLine im US Total Return Bond Fund die Tail Risks begrenzen und eine attraktive Rendite erwirtschaften. Nordea ist mit DoubleLine eine Kooperation eingegangen, um die Strategie auch in Europa anbieten zu können, wie fondstrends berichtete.

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