In dem von heftigen Marktturbulenzen gekennzeichneten August haben Hedgefonds ihren Investoren weitaus geringere Verluste als traditionelle Anlageklassen beschert. Positiv schlossen erneut sogenannte Managed Futures ab. Solange die politischen Unsicherheiten anhalten, dürften diese Strategien nach Einschätzung der Experten von Man weiter die Nase vorn haben.
20.09.2011, 17:49 Uhr
Redaktion: hes
Die Zuspitzung der EU-Schuldenkrise führte im August an den Aktienmärkten zu einem dramatischen Ausverkauf. Obwohl der Monat wegen Shorteindeckungen mit einer Rallye endete, verlor der MSCI Weltaktienindex 6,8%. Dem konnte sich auch die breite Masse der Hedgefonds nicht entziehen. Die Einbußen des HFRI Fund of Funds Composite blieben aber mit 2,1% gemäss dem aktuellen Monatsbericht von Man im Rahmen der Erwartungen. Demnach konnten Hedgefonds auch in Ausverkaufszeiten gegenüber Aktien einen Schutz bieten.
Komplexe Produkte im Nachteil Die Renditeunterschiede der einzelnen Fondsstile waren beträchtlich, wie ein Blick auf die entsprechenden HFRI-Teilindizes deutlich macht. Auf der Gewinnerseite standen dabei einmal mehr die Strategien Global Macro (+0,1%) sowie insbesondere Managed Futures (Systematic Diversified 0,9%). Die Managed Futures von Man schienen sich in diesem Umfeld besonders wohl zu fühlen, legten sie doch gemessen am Man AHL Diversified plc im August gleich um 6,9% zu.
Auf dem falschen Fuss erwischte es vor allem Manager, die auf ein stärkeres drittes Quartal setzten und entsprechende Longpositionen aufbauten. In Schwierigkeiten gerieten darüber hinaus komplexe Produkte, die ihre Positionen nicht schnell genug liquidieren konnten. In einem Markt, der derart von Emotionen getrieben wird, gibt es nur wenige Opportunitäten, Alpha durch Selektion von Wertpapieren zu extrahieren, fasst Michelle McCloskey, Head of Research bei Man, zusammen. Sogar populäre Namen tendieren in solchen Phasen zur Unterperformance, weil Marktengagements wegen der hohen Volatilität generell reduziert werden.
Aktien- und situationsbezogene Strategien hatten in diesem Umfeld einen besonders schweren Stand. Die entsprechenden HFRI-Teilindices gaben deutlich Terrain preis (Distressed/Restructuring -4,3%, Equity Hedge -4,1%, Event Driven -3,7%). Relative-Value-Strategien lagen im Schnitt ebenfalls im Minus (Fixed Income/Convertible Arbitrage -2,4%, Equity Market Neutral -0,9%).
Der Samen für künftiges Hedgefonds-Alpha ist gesät Managed Futures profitierten insbesondere von Longpositionen in Anleihen, die im August angesichts der expansiven Geldpolitik vieler Länder zulegten. In den USA fiel die Rendite von 30-jährigen Obligationen erstmals kurzfristig unter 2% und der Citigroup World Government Bond Index erhöhte sich um 1,9%. Im Aktienbereich gelang es jedoch einigen Managern nicht, ihre Shortpositionen in der plötzlichen Rallye zum Monatsende aufzulösen. Einen gewissen Trost fanden diese immerhin im erneuten Aktienausverkauf zu Anfang September. Kurzfristig orientierte Trader fuhren in diesem Umfeld besser als längerfristig orientierte, weil sie Positionen schneller anpassen konnten, meint McCloskey.
Die Man-Analysten glauben, dass direktionale Strategien mit strengem Risikomanagement unter den gegenwärtigen Rahmenbedingungen weiterhin gut positioniert sind. Die Marktturbulenzen haben zudem für Preisverzerrungen gesorgt, die den Hedgefonds längerfristig fette Nahrung liefern werden. Der Samen für künftiges Hedgefonds-Alpha ist gesät, konstatiert McCloskey. Das Alpha, das aus der Selektion von Wertschriften resultiert, dürfte aber erst zu ernten sein, wenn sich die Märkte beruhigt haben.
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