Keine Richtungsänderung in China trotz Führungswechsels
Samantha Ho, Investment Director bei Invesco Asia Pacific
Im Herbst 2012 ersetzt eine neue politische Führungsgeneration Chinas aktuelle Regierung unter Premierminister Wen Jiabao, die den Weg für Chinas langfristige Entwicklung zu einer harmonischen Gesellschaft mit einer nachhaltigen und ausgewogenen Wachstumsbasis und sozialer Stabilität geebnet hat.
18.11.2011, 17:44 Uhr
Redaktion: kab
Obwohl der bevorstehende Führungswechsel die Aktienmarktstimmung in China belasten könnte, rechnen die China-Experten der Fondsgesellschaft Invesco mit einem nahtlosen Übergang und einer weiteren Stärkung der langfristigen Ziele der Vorgängerregierung durch die neue Führung der Kommunistischen Partei Chinas.
Angesichts der aktuellen Ausrichtung der chinesischen Politik auf kollektive, konsensgeleitete Entscheidungsprozesse hält Samantha Ho, Investment Director bei Invesco Asia Pacific, eine radikale Abkehr von der Strategie der amtierenden Regierung für äusserst unwahrscheinlich. Chinas wirtschaftliche Entwicklung ist auf Kurs. Daher rechnen wir auch ab Ende 2012 nicht mit tiefgreifenden, von den langfristigen Zielen der Jiabao-Regierung abweichenden strukturellen Reformen, sagt Ho. Den neuen politischen Führern mit ihrem breiten regionalen Hintergrund sind die Bedeutung weiterer Wohlstandszuwächse und das Risiko sozialer Unruhen bewusst.
Die Bekanntgabe von Prioritäten und Vorgaben wird Unsicherheiten zerstreuen Daher dürften die neuen Parteiführer auch an Chinas langfristiger Agenda festhalten und weiter auf einen ausgewogeneren Nachfragemix, die Aufwertung traditioneller Industrien und eine beschleunigte Entwicklung der Binnenregionen setzen, um die Lücke zwischen den städtischen und ländlichen Gebieten sowie zwischen Reichen und Armen zu schliessen. Ohnehin habe die neue Führungsgeneration bereits eine massgebliche Rolle bei der Erarbeitung des zwölften Fünf-Jahres-Plans gespielt, der diese Ziele in den Mittelpunkt stellt. In den nächsten Monaten wird die politische Agenda deutlicher werden. Durch die Bekanntgabe konkreterer Details zu den Vorhaben, politischen Prioritäten und Investitions- und Haushaltsplänen der neuen Regierung dürften die Unsicherheiten, die die Marktstimmung kurzfristig belastet haben, in den nächsten Monaten schrittweise zerstreut werden, so Ho.
Die China-Experten von Invesco prognostizieren ein BIP-Wachstum von 9,2 Prozent bzw. 8,7 Prozent für 2011 und 2012, wobei vor allem die Investitionen und die Binnennachfrage die chinesische Wirtschaft stützen werden. Ausserdem rechnen sie mit einem nachlassenden Inflationsdruck, da sich die Nahrungsmittelpreise wieder stabilisieren und die Rohstoffnotierungen nachgeben. Nach ihrer unterdurchschnittlichen Performance der letzten Monate hält Ho die chinesischen Aktien im historischen Vergleich für günstig bewertet, warnt aber angesichts der Aussicht auf eine globale Wachstumsverlangsamung, höhere Rohstoffpreise und Löhne vor impliziten Ertragsrisiken. Die kommenden Monate dürften mehr Klarheit bringen, wenn die Ergebnisse für das dritte Quartal bekanntgegeben werden und die Unternehmen vorsichtigere Prognosen für das Geschäftsjahr 2012 abgeben, meint sie. Bis auf weiteres wird die Nachrichtenlage die Entwicklung am Aktienmarkt bestimmen. In diesem turbulenten Umfeld steht die Einzeltitelauswahl weiter im Mittelpunkt.
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