Jeremy Grantham befürchtet lange Stagnation der Märkte
Jeremy Grantham, Gründer und Chefstratege von GMO
In seinem neusten Quarterly Letter The Shortest Quarterly Letter Ever blickt Jeremy Grantham, Chefstratege von GMO, auf ein turbulentes Quartal zurück. Seine Befürchtungen der sieben mageren Jahre, welche er bereits vor zweieinhalb Jahren äusserte, scheinen sich weiter zu bestätigen.
07.12.2011, 07:50 Uhr
Redaktion: luk
Das Wachstum in den USA, und auch andernorts, sei deutlich kleiner als erwartet und es sehe nicht so aus, als ob sich dies in absehbarer Zeit ändern würde. Als Wachstumsbremsen in den USA identifiziert Grantham insbesondere die überalternde Bevölkerung, die Unfähigkeit und der Unwille der Politik, sich mit mittel- und langfristigen Problemen auseinander zu setzen sowie die immer grösser werdende Schere zwischen arm und reich. Auch die Aktienmärkte dürften in naher Zukunft weiter schwach bleiben, ist Grantham überzeugt.
No Market for Young Men In seiner Analyse No Market for Young Men geht er auf den typischen Verlauf des Platzens der 10 grössten Blasen in den vergangenen hundert Jahren ein; typischerweise dauerte es 14 Jahre, bis die Märkte wieder auf dem Trendwachstum angelangt waren 2009 hingegen genau drei Monate. Einer der Gründe sieht er in den gegenwärtig hohen Gewinnmargen der Firmen. Zusammen mit der Inflation haben diese einen starken Einfluss auf die P/E-Ratios und damit die Bewertung der Märkte, wie eine Untersuchung von GMO ergeben hat.
Grantham erklärt dies mit dem Verhalten der Investoren: Tiefe Inflation und hohe Gewinnmargen sind üblicherweise ein Zeichen für eine höhere Marktbewertung. Sobald die schlechten Nachrichten einmal aussetzen, versuchten die Investoren auf das normale, höhere Niveau zu gelangen. Sobald die Gewinnmargen erodieren, und gemäss Grantham ist dies nur einen Frage der Zeit, werden die Märkte korrigieren. Dies könnte dann zu einem typischen Bärenmarkt wie in den 70er Jahren führen, der sich bis zum Ende dieses Jahrzehnts hinziehen würde. Da die Investoren heute vom kurzfristigen Denken geprägt sind, gehen sie ständig von einer sofortigen Erholung aus, die aber nicht kommen werde.
Risiken vermeiden Cash Reserven bildenAnlegern rät Grantham deshalb, einen vorsichtigen Kurs einzuschlagen. Von Aktien minderer Qualität rät er ebenso ab wie von langfristigen Anleihen. Stattdessen empfiehlt er Qualitätsaktien sowie substantielle Cash-Reserven, um bei günstigen Gelegenheiten zuschlagen zu können. Denn zu grossen Zukäufen rät er erst, wenn sich die Aktienmärkte auf günstige Niveaus senken. Längerfristigen Investoren rät er immer noch zu einer schrittweisen Anlage in Rohstoffe. Aufgrund einer Kombination von schlechten Witterungsbedingungen und einer möglichen kleineren Nachfrage aus Ländern wie China seien die Chancen für kurzfristige Preiseinbrüche jedoch gross.
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