Ist eine Fortsetzung der Aktienhausse wahrscheinlich?
Adrian Daniel, Fondsmanager bei MainFirst.
Für Fondsmanager Adrian Daniel von Mainfirst gibt es aus der Multi-Asset-Perspektive Anzeichen dafür, dass die Hausse noch mindestens eineinhalb Jahre weitergehen könnte.
27.03.2017, 12:58 Uhr
Redaktion: jog
Verschiedentlich wird davor gewarnt, dass die Aktienhausse bald vorbei sein könnte, zum Beispiel da der US-Aktienmarkt im Vergleich zur Marktkapitalisierung hoch bewertet wird und der S&P-500-Index insgesamt teuer ist. Dem stehen jedoch besonders aus Multi-Asset-Perspektive einige Faktoren entgegen, die darauf schliessen lassen, dass die Hausse noch mindestens anderthalb Jahre anhalten könnte. Hierzu gehören die schwindenden Deflationssorgen, die steile Zinsstruktur bei Anleihen und die konjunkturelle Erholung.
In den USA liegt die Inflation aktuell bei gut zwei Prozent und auch in Europa wurden im Februar zwei Prozent Inflation verzeichnet. Im März hat die Fed daraufhin, wie angekündigt, den Leitzins weiter angehoben, was jedoch keine negativen Auswirkungen auf die US- oder europäischen Märkte hatte. Die EZB hat in ihrem geldpolitischen Ausblick derzeit noch keine Erhöhung des Leitzinses angedeutet, da sie das Inflationsziel noch nicht als dauerhaft erreicht sieht. Auch die Schweizer Notenbank hat die Bereitschaft zu weiteren Massnahmen wie einer weiteren Senkung des bereits negativen Leitzinses signalisiert, falls dies zur Verhinderung einer zu rasanten Aufwertung des Frankens nötig würde. Somit dürfte die Geldpolitik trotz moderat anziehender Inflation zunächst unterstützend bleiben.
Zinsstruktur als positives Zeichen Ein weiteres positives Zeichen für eine Fortsetzung der Aktienhausse liefert die Zinsstruktur der Anleihenmärkte, bei der festverzinsliche Wertpapiere mit langer Restlaufzeit höhere Renditen abwerfen als solche mit kürzerer Restlaufzeit. Eine inverse Zinsstruktur deutet im Allgemeinen auf Konjunkturprobleme, eine Aktienbaisse oder gar eine Rezession hin.
Die Zinsstruktur ist jedoch derzeit weder in Europa noch in den USA invers. Für Bundes- und Euro-Staatsanleihen sind die Renditen zwar weiterhin niedrig oder sogar negativ, die Zinsstruktur jedoch ist nicht invers. Und wenn man für die USA die aktuelle Rendite bei US-Staatsanleihen mit einer Laufzeit von 10 Jahren von 2,5 Prozent als fairen Zins unterstellt, müsste man somit davon ausgehen, dass die Zinsstruktur, gemäss der Fed-Projektion für weitere Zinsschritte, erst 2019 invers werden wird. Damit lägen sogar noch zwei Jahre Bullenmarkt vor uns.
Ein weiterer Indikator für einen anhaltenden Bullenmarkt ist die moderate konjunkturelle Erholung seit der letzten Rezession, die auf einen vergleichsweise längeren Entwicklungszeitraum bis zur Boomphase hindeutet. Die Gewinnentwicklung der Unternehmen in den USA wie auch in Europa zeigt erst seit dem Ende des Jahres 2016 wieder eine deutliche Belebung an. Auf Basis der Analystenschätzung dürfte am Aktienmarkt die Aufwärtsentwicklung, welche zuletzt primär durch eine höhere Bewertung getragen war, in eine Phase von steigenden Gewinnrevisionen übergehen.
Somit sprechen alle genannten Faktoren für eine Fortsetzung der Aktienhausse. Bleibt die Frage, wie Anleger von diesen Trends am besten profitieren können. Eine besonders vielversprechende Investition ist die in Multi-Asset-Produkte, da sie so sowohl die Renditen aus Anleihen wie auch die positiven Entwicklungen an den Börsen mitnehmen können. Zum Beispiel der MainFirst Absolute Return Multi Asset (ISIN: LU0864714000, Anteilsklasse A) hat bei einem attraktiven Chance-Risiko-Verhältnis in den letzten drei Jahre einen Wertzuwachs von 16,57 % erzielt und für dieses Jahr liegt die Wertentwicklung derzeit schon bei 5,84 Prozent (Stand: 23.03.2017).
"ESG ist wichtig, aber es wird die Welt nicht verändern"
27.06.2022, 16:12 Uhr
Bei ESG geht es um Verhaltensweisen. Und laut Nick Parsons von Thomas Lloyd haben die am besten geführten Unternehmen der Welt schon gute Verhaltensweisen an den Tag gelegt, lange bevor der Begriff ESG überhaupt...
Der neue Rohstoff-Superzyklus: Grüne Welle für die Emerging Markets
27.06.2022, 11:45 Uhr
Um bis 2050 CO2-neutral zu werden, müssen etwa 56 Bio. USD in Infrastruktur investiert werden. Metalle wie Kupfer, Lithium und Kobalt spielen hier eine zentrale Rolle. Der Klimaschutz befeuert somit die Nachfrage und...
Eine Korrektur bedeutet nicht, dass die Märkte billig sind
27.06.2022, 05:00 Uhr
Die Märkte haben korrigiert. Dennoch seien sie immer noch überbewertet, sagen Daniel Morgan und Marc Abrahams von Ninety One. Die Strategen erklären, in welchen Aktien- und Anleihensegmenten sie jetzt Chancen sehen.
Impact rückt in den Mittelpunkt des Investoreninteresses
26.06.2022, 06:00 Uhr
Globale Ziele wie die Sustainable Development Goals und das Pariser Abkommen sind für Investoren wichtiger denn je, wie der jüngste Bericht von NN Investment Partners über die Wirkung der Impact-Strategien für...
Kreislauflösungen – nicht nur dreifache Bedrohung für Lieferkettenprobleme
24.06.2022, 13:39 Uhr
Die Gewissheit des Klimawandels in Kombination mit der Ungewissheit geopolitischer Entwicklungen bedeuten, dass die Risiken für die Lieferketten grösser denn je sind. Natalie Falkman von Robeco erläutert, wie...
Die Weltraumwirtschaft ist den Kinderschuhen entwachsen. Zu dem Schluss kommt Michael Barr von Neuberger Berman. Er hält Investment-Chancen der Weltraumwirtschaft für vergleichbar mit denen der Smartphone-Industrie.
Bereits seit Monaten orientieren sich sowohl die Aktien- als auch die Anleihenkurse angesichts einer unerquicklichen Kombination von Inflations-, Zins- und Konjunktursorgen gen Süden. Es ist ein ungewöhnlich...
In volatilen Zeiten, geprägt von hoher Inflation, suchen Anleger nach Investmentalternativen – und finden sie zunehmend im Privatmarkt-Bereich. Trotz hoher Bewertungen lassen sich laut Sweta Chattopadhyay von...
Attraktive Spreads bei europäischen Hochzinsanlagen
22.06.2022, 14:29 Uhr
Die stark gestiegenen Spreads und die hohe Schuldnerqualität sprechen für Sandro Näf, Manager des Nordea 1 – European High Yield Bond Fund, für ein Engagement in den europäischen Hochzinsmarkt.
Vorsorge: Welche Säule bietet den grössten Mehrwert?
22.06.2022, 05:00 Uhr
Die 2. und 3. Säule weisen laut einer Analyse der UBS ein ähnlich starkes künftiges Renditepotenzial auf. Und sie können dank dem "dritten Beitragszahler" höhere Renten für geringere Beiträge längerfristig...