ING IM erhöht Schwellenländer-Exposure

ING Investment Management (ING IM) hat seine bislang untergewichtete Positionierung in Schwellenländeraktien angehoben und weitet sein Engagement in diesem Bereich aus. Nach Ansicht des Vermögensverwaltungshauses besteht das grösste Risiko in Form eines angebotsbedingten Ölschocks jedoch weiterhin.

23.05.2011

Redaktion: mak

Dazu Patrick Moonen, Senior Equity Strategist bei ING IM: "Trotz der nahezu einhellig positiven Einschätzung von EM-Aktien in 2010 fiel die Asset-Klasse in Ungnade und erlebte trotz langfristiger Positivfaktoren eine Phase der Underperformance um bis zu 10 %. Nach unserer Einschätzung steht ein Aufwärtstrend bereits vor der Tür: Es gibt erste Hinweise auf erneute Kapitalflüsse in die Schwellenländer."

Industrienationen machten Boden gut...
ING IM zufolge lag die jüngste Schwäche dieser Asset-Klasse vor allem an einer vorübergehenden Trendwende an den EM im Vergleich zu den entwickelten Märkten. Mit dem deutlichen Anstieg der Makroindikatoren an den entwickelten Märkten scheint sich die relative Wachstumslücke wieder zu verengen. So erreichten der deutsche ifo-Index und der US-ISM-Index Rekordstände. Überdies beeinträchtigten Inflationsängste sowie geldpolitische Straffung in den Schwellenländern bei einer gleichzeitig anhaltend lockeren Geldpolitik in den Industrieländern die relative Performance der EM.

Auch relatives Gewinnwachstum sowie Dynamik an den EM belasteten die Wertentwicklung dieser Asset-Klasse. Zudem haben die Unruhen im Nahen Osten das politische Risiko wieder in den Vordergrund gerückt und die Angst vor angebotsbedingten Ölpreisanstiegen geschürt. Da die Schwellenländervolkswirtschaften energieintensiver sind, besteht die Gefahr einer bedrohlichen Kombination aus steigender Inflation und sinkendem globalen Wachstum.

...aber Pendel könnte bald wieder zurückschwingen
Nach Auffassung von ING IM dürfte sich das Blatt indes zumindest bei einigen Faktoren wenden. Moonen weiter: "Eine relative Verbesserung der Performance in den Emerging Markets steht möglicherweise kurz bevor. Die entwickelten Märkte werden ihre Geldpolitik in den kommenden Monaten nach und nach normali­sieren. Auch die Konjunkturbarometer, die in den Industrieländern bereits einen hohen Stand erreicht haben, dürften sich allmählich annähern. Ein weiterer Schlüsselfaktor ist das Gewinnwachstum. Es wird erwartet, dass die EM hier schneller zulegen als die entwickelten Märkte: 15 % gegenüber 14 %, wenn auch die Gewinndynamik in den Schwellenländern noch relativ gering ist."

Moonen: "Seit Jahresbeginn sind wir bei EM-Aktien untergewichtet, haben aber bereits mit der Ausweitung unseres Engagements begonnen. Dabei gehen die grössten Risiken von einem angebotsbedingten Ölschock sowie hoher Inflation aus."

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