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Inflationsdruck in den Schwellenländern dürfte bald wieder abnehmen

Das Wachstum in den Emerging Markets ist nicht mehr so spektakulär, dafür aber solide, schreibt LGT in seinem Bericht über Anleihen von Schwellenländern.

29.08.2011, 17:15 Uhr

Redaktion: kab


Befürworter von Anlagen in Schwellenländern (Emerging Markets) verweisen stets auf das hohe Wachstum dieser Ländergruppe. Es bildet den Grundpfeiler des wirtschaftlichen Aufholprozesses gegenüber den Industrienationen. Auch von der globalen Finanzkrise haben sich die Schwellenländer überraschend schnell erholt. Während die Industrieländer 2009 mit einen Wirtschaftrückgang von 3,4 Prozent die schwerste Rezession der Nachkriegsgeschichte zu verzeichnen hatten, betrug das Wachstum der Schwellenländer immerhin 0,9 Prozent. Für das Jahr 2011 rechnen Experten mit einer Beschleunigung auf über 6 Prozent, mehr als das dreifache Wachstumstempo der Industrieländer.

Vor allem die asiatischen Schwellenländer treiben die Aufholjagd an, gefolgt von Lateinamerika. Jedoch wurde das spektakuläre Wachstum der Emerging Markets zuletzt vermehrt von inflationären Nebenwirkungen begleitet. Aufgrund der hohen Kapazitätsauslastung bahnen sich an manchen Orten Überhitzungserscheinungen an. Neben dem starken Wachstum führte ein rasanter Preisanstieg von Rohöl und vor allem der in den Schwellenländern besonders ins Gewicht fallenden Agrarrohstoffe zu erhöhtem Inflationsdruck.

Konvergenz beschleunigt sich
Die bessere Wirtschaftslage wirkt sich in vielerlei Hinsicht positiv auf die Fundamentaldaten der Schwellenländer aus. Beispielsweise ist die Verschuldung der Staatshaushalte weit weniger dramatisch als in den Industrienationen. Dementsprechend wird auch die für die kommenden Jahre anstehende Haushaltskonsolidierung wesentlich leichter zu bewältigen sein. Das verbesserte Management der Volkswirtschaften schlug sich für viele Staaten bereits in Ratinganhebungen nieder.

Attraktive Marktbewertungen
An den Finanzmärkten reflektieren sich die höheren Teuerungsraten in den Risikoaufschlägen für Schwellenländer Anleihen. Deshalb sind die Spreads für dollardenominierte Schwellenländer-Anleihen in diesem Jahr wieder angestiegen, obwohl die Entwicklung der Bonitätsnoten eigentlich eine andere Sprache spräche.

Der Inflationsdruck in den Schwellenländern dürfte jedoch schon bald wieder abnehmen. Die globale Konjunkturverlangsamung und die anhaltend restriktive Geldpolitik in vielen Emerging Markets wirken klar disinflationär. Von den tendenziell sinkenden Inflationsraten und dem abnehmenden Momentum im Zinserhöhungszyklus werden Schwellenländer Anleihen profitieren. Kombiniert mit dem attraktiven Renditeunterschied zu Industrieländern und den verbesserten Fundamentaldaten bieten sich Schwellenländer Anleihen zur Beimischung in einem Anleihenportfolio weiterhin an.

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