Ariel Bezalel, Fondsmanager des Jupiter Dynamic Bond SICAV.
Ariel Bezalel, Fondsmanager des Jupiter Dynamic Bond SICAV blickt 2017 besonders auf die Anleihen von Schwellenländern wie Indien und Argentinien: zwei Länder mit günstigen wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen, die attraktive Renditen bieten, ohne dabei Abstriche bei der Kreditqualität machen zu müssen.
03.01.2017, 08:53 Uhr
Redaktion: jog
Wird die Weltwirtschaft nach einer langanhaltenden Deflationsphase die Rückkehr der Inflation erleben? Während die Welt weiterhin von andauernden wirtschaftlichen Ungleichgewichten belastet wird, deuten verschiedene Faktoren tatsächlich auf einen beginnenden Inflationsanstieg hin. Marktindikatoren wie die Breakeven-Inflationsrate legen in Grossbritannien, den USA und Deutschland zu und sorgen so für Aufwärtsdruck bei den Renditen von Staatsanleihen. In China entwickelt sich das Wirtschaftswachstum gut.
Diese Konjunkturbelebung spiegelt sich in widerstandsfähigen Rohstoffpreisen und besseren Daten aus dem US-Dienstleistungssektor sowie höheren Löhnen wider und zeigt sich auch in Europa, wo die Reflationspolitik der EZB beginnt, Früchte zu tragen. Das Ergebnis der US-Präsidentschaftswahlen wurde vom Markt als weiteres Inflationssignal aufgefasst. Donald Trump hat sich wiederholt für höhere Fiskalausgaben ausgesprochen und plant, entsprechende Massnahmen durch die Ausgabe von Anleihen zu finanzieren. Ein bedeutendes, schuldenfinanziertes Infrastrukturprogramm könnte die Konjunktur antreiben und einen erheblichen Inflationsanstieg nach sich ziehen.
Alles schaut auf die Zentralbanken Was sind die möglichen Folgen für die Anleihemärkte? Das Inflationsrisiko war einer der Hauptgründe für Jupiters jüngsten Entschluss, die Portfolioduration zu verkürzen. Durch eine Reduzierung des Durationsrisikos um mehr als die Hälfte waren unsere Portfolios in der Lage, dem jüngsten Aufwärtsdruck bei den Anleiherenditen standzuhalten. Nichtsdestotrotz haben US-Staatsanleihen seit den US-Wahlen erheblich an Boden verloren und ein Risiko weiterer Instabilität verbleibt.
Eine Straffung der Geldpolitik seitens der Federal Reserve, wenn auch in mehreren Schritten, ist alles andere als günstig für die Art von staatlicher Anreizpolitik, die unter Trump zu erwarten ist. Paradoxerweise muss der kommende Präsident darauf vertrauen, dass die jeweiligen Anleihekaufprogramme der Europäischen Zentralbank (EZB) und der Bank of Japan (BoJ) die Zinsen unten halten und so die Anleger auf der Jagd nach Rendite in den Markt für US-Staatsanleihen treiben, während die Regierung gleichzeitig nach Fremdkapital für Infrastrukturprogramme sucht. Obschon dieser Ansatz kurzfristig funktionieren kann, schafft er eine zerbrechliche Dynamik auf den Anleihemärkten, die leicht umschlagen könnte, sollten die EZB oder die BoJ ihre Geldpolitik aus nationalen Gründen ändern oder die Inflation tatsächlich überraschend stark zulegen. Auch den Aufwärtsdruck auf den US-Dollar gilt es zu beachten, da eine Aufwertung für Schwellenländer mit hohen Verbindlichkeiten in US-Dollar ein Risiko darstellt.
Schwellenländeranleihen im Blick behalten Trotz des schwierigen Umfelds bleibt Fondsmanager Ariel Bezazel mit Blick auf die Zukunft positiv gestimmt. "Wir werden weiter den unbeschränkten Ansatz unserer Strategie nutzen, um die besten Chancen in den globalen Anleihemärkten auszuwählen, während wir gleichzeitig bestrebt sind, die Risiken zu mindern." Bei Unternehmensanleihen konzentriert man sich auf Titel mit kurzen Laufzeiten und angemessenem Carry. Daneben achtet Bezazel auf besondere Situationen, die die Möglichkeit für erhebliche Kapitalzuwächse bieten. Darüber hinaus ist Jupiter AM in Schwellenländern wie Indien und Argentinien aktiv: zwei Länder mit günstigen wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen, die attraktive Renditen bieten, ohne dabei Abstriche bei der Kreditqualität machen zu müssen.
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