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Hochzinsanleihen: Abschwung schon eingepreist

James Tomlins, Fondsmanager des M&G European High Yield Bond Fund
James Tomlins, Fondsmanager des M&G European High Yield Bond Fund

Viele Anleger begegnen hoch verzinslichen Anleihen immer noch mit Vorbehalten. Zu Unrecht, wenn man ihre Wertentwicklung im Vergleich zu anderen Anlageklassen betrachte, meint M&G Fondsmanager James Tomlins.

30.04.2012, 13:40 Uhr

Redaktion: sek

„Tatsächlich haben Hochzinsanleihen in den letzten 14 Jahren erheblich besser abgeschnitten als die führenden westlichen Aktienmärkte“, sagt James Tomlins, Fondsmanager des M&G European High Yield Bond Fund. „Besonders deutlich ist diese Entwicklung seit der Lehman-Pleite – und dabei zeigt sich diese Anlageklasse sogar weniger volatil als Aktien“, erklärt Tomlins. Hochzinsanleihen oder High-Yield-Bonds werden von Unternehmen begeben, deren Bonität unterhalb einer Investment Grade-Bewertung liegt. Sie zahlen Investoren als Ausgleich einen höheren Zinssatz und können sich somit über den Kapitalmarkt refinanzieren.

Das höhere Anlagerisiko, mit dem die High-Yield-Anleihen verbunden sind, verwandelt sich zurzeit in einen wichtigen Vorteil. Angesichts niedrigerer allgemeiner Zinsen suchen Anleger nach positiven realen Erträgen: „Hochzinsanleihen bringen einerseits mehr Rendite als Staatsanleihen und Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Status, werden aber andererseits kaum von der allgemeinen Zinsentwicklung beeinflusst“, sagt M&G-Experte Tomlins. „Das relative Verlustrisiko ist deshalb deutlich geringer.“ Die Rendite von High-Yield-Bonds hängt statt dessen vor allem von den Risikoprämien gegenüber Staatsanleihen, also den Credit Spreads, ab. So lag die Rendite europäischer Hochzinsanleihen gemäss des BofA Merrill Lynch Euro High Yield Index Ende 2011 bei 11,7 Prozent – fast 90 Prozent dieses Wertes machte der Credit Spread aus, aber nur ein Zehntel die Zinskomponente. James Tomlins ist überzeugt: „Wir können davon ausgehen, dass die künftigen Erträge von High-Yield-Bonds weniger von den Zinssätzen als vielmehr von der Entwicklung der Credit Spreads bestimmt werden.“

Anlageklasse bleibt bei relativ hohen Insolvenzquoten attraktiv
Für Anleiheinvestoren sind neben der Rendite insbesondere die möglichen Ausfallraten der Bonds von Bedeutung und damit die Frage, ob die Emittenten auch in Zukunft zahlungsfähig bleiben. „Bei den europäischen Hochzinsanleihen ist ein Wirtschaftsabschwung in diesem Jahr bereits in die Bewertung eingepreist“, sagt James Tomlins. Nach Berechnungen von M&G würde die Anlageklasse für Buy-and- Hold-Investoren selbst bei relativ hohen Insolvenzquoten attraktiv bleiben: „Sogar bei einer Ausfallrate von jährlich 6 Prozent über die nächsten fünf Jahre – was in einer europaweiten Rezession realistisch wäre – könnten europäische High Yields noch Erträge von bis zu 5,8 Prozent pro Jahr erzielen und lägen damit deutlich im positiven Bereich“, erläutert der Fondsmanager. Zudem bliebe der Hochzinsbereich von der Krise an den Finanzmärkten zumindest teilweise unberührt, da die Mehrheit der Emittenten aus der Realwirtschaft und nicht aus dem Finanzsektor stamme.

Deshalb rät Tomlins trotz der attraktiven Bewertungen für den High-Yield-Markt insgesamt, den Blick auf die relativen Bewertungsunterschiede zwischen den einzelnen Anleihen und Emittenten zu richten: „Noch 2007 war der Markt vergleichsweise effizient, die Credit Spreads lagen eng beieinander, und es gab wenig Möglichkeiten, zusätzliche Erträge zu erzielen“, berichtet der Fondsmanager. Ende 2011 sah der Markt jedoch ganz anders aus: Das Spreadniveau war allgemein höher, - und zwar unabhängig vom Rating. „Dieses Umfeld bietet einige sehr interessante Chancen, einzelne Titel auszuwählen. Als aktive Fondsmanager haben wir jetzt die Möglichkeit, die grossen Bewertungsdifferenzen zu unserem Vorteil zu nutzen“, folgert Tomlins. Voraussetzung dafür ist die genaue Analyse der individuellen Kreditrisiken mithilfe des hauseigenen Credit Research Teams.

Mehr aktuelle Meinungen zu den Bondmärkten finden Sie in im M&G Blog.

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