Stéphane Decrauzat, Head of Fixed Income von Reyl Asset Management
Aus makroökonomischer Sicht bestehen für Zinssatzänderungen viele Risiken. Gemäss Reyl AM wird das Durationsrisiko bei einem grossen Teil der Anleihenanlagen heute nicht mehr vergütet.
19.07.2012, 14:28 Uhr
Redaktion: mak
Der Juni war von weniger Risikoabneigung unter den Anlegern gekennzeichnet. Dies schlug sich in einem Anstieg der Renditen deutscher und amerikanischer Staatsanleihen nieder.
Wenngleich die auf dem jüngsten europäischen Gipfel gefassten Beschlüsse eindeutig positiv sind, bestehen weiterhin Risiken bei der Umsetzung sowie politische Risiken. So gäbe es beispielsweise noch Fragezeichen um die Bedingungen für die Rekapitalisierung der Banken durch den ESM oder um die Ratifizierung des "Fiskalpakts" und des "Wachstumspakts" durch die 17 Länder. So Reyl AM in ihrem aktuellsten Fondsmanager-Kommentar.
Doch kurzfristig lässt jede gute Nachricht die so genannten "risikolosen" Zinssätze steigen. Kann sich dieser Trend mittelfristig festigen? "Wir haben keine Antwort auf diese Frage und wir wissen, dass aus makroökonomischer Sicht weiterhin eine Reihe von Risiken besteht beispielsweise die Abschwächung des weltweiten Wachstums im zweiten Quartal des Jahres oder aber die weitere Entschuldung der Industrieländer, die Deflationsrisiken mit sich bringen könnte", schreibt Reyl AM.
Spread-Niveaus schützen nicht Was die Manager von Reyl AM hingegen wüssten, ist, dass das Durationsrisiko heute bei einem grossen Teil der Anleihenanlagen nicht mehr vergütet wird. Das trifft natürlich auf die "risikolosen" Staatspapiere zu, aber auch auf bestimmte zu teure Unternehmensanleihen, deren zu niedrigen Spread-Niveaus den Anleger im Falle eines Zinsanstiegs nicht schützen.
Die Anlagephilosophie von Reyl AM konzentriert sich auf die Auswahl von Titeln, die es ermöglichen, das Paar Rendite/Duration zu optimieren. Um diese Minderung des Risikos zu ergänzen, habe Reyl auch begonnen, diese Duration durch den Verkauf von Future-Kontrakten auf Bundesanleihen und OAT zu reduzieren.
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