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Gemischtes Bild in den nordischen Ländern

Helge Pedersen, Chefvolkswirt von Nordea
Helge Pedersen, Chefvolkswirt von Nordea

Die weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen wirken sich auch auf die Wachstumsaussichten der nordischen Volkswirtschaften aus, sagt Helge Pedersen, Chefvolkswirt von Nordea.

07.09.2015, 14:35 Uhr

Redaktion: jog

Das weltweite Wirtschaftswachstum setzt sich nur mit moderater Geschwindigkeit fort: Für dieses Jahr rechnet Nordea mit einer Zunahme des globalen Bruttoinlandsproduktes um 3,1 Prozent und mit einen weiteren Anstieg um 3,5 Prozent 2016. Die weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen wirken sich auch auf die Wachstumsaussichten der nordischen Volkswirtschaften aus.

Die Volkswirtschaften der nordischen Länder Dänemark, Schweden, Finnland und Norwegen, die stark vom Welthandel abhängig sind, präsentieren sich mit einem gemischten Bild. „Schwedens Wirtschaft hat klar die Führungsrolle übernommen, mit hohem Wachstum und steigender Beschäftigung. Dänemark ist der Übergang in eine stabile Erholungsphase gelungen, wenn auch mit etwas geringerem Wachstumstempo“, sagt Helge J. Pedersen, Chefvolkswirt von Nordea. „Norwegens Wirtschaft steht aufgrund des Ölpreisverfalls nicht mehr voll unter Dampf, während Finnland durch geringere Binnennachfrage und die Schwäche der russischen Wirtschaft hinter die anderen nordischen Länder zurückfällt“, so Pedersen weiter. „Alles in allem müssen die nordischen Volkswirtschaften einen herausfordernden Kurs bewältigen.“

„Insgesamt erwarten wir für die nordische Region Europas ein Wirtschaftswachstum von 1,7 Prozent in diesem Jahr, das sich im kommenden Jahr auf 1,9 Prozent beschleunigen dürfte“, sagt Pedersen. Vor allem Schweden entwickelt sich gut, aber auch Dänemarks Wirtschaft ist mittlerweile in deutlich besserer Verfassung als noch vor wenigen Jahren. „Der starke Ölpreisverfall bedeutet jedoch, dass vor Norwegen einige wirtschaftlich schwächere Jahre liegen“, so Pedersen weiter. „Und auch für Finnland sehen wir derzeit keine Anzeichen einer kräftigen Erholung der Wirtschaft.“

Veränderte Rahmenbedingungen in Schweden
Schwedens Wirtschaft konnte in den vergangenen Jahren aufgrund der kräftigen Inlandsnachfrage um gut 2,5 Prozent wachsen. Vieles spricht dafür, dass das schwedische Bruttoinlandsprodukt sowohl 2015 als auch 2016 um 3 Prozent ansteigen wird. Auf längere Sicht dürfte sich das Wachstum etwas abschwächen, da sich auch die Rahmenbedingungen für weitere wirtschaftliche Expansion verändern. Private und staatliche Nachfrage sowie Investitionen sind die wichtigsten Wachstumstreiber in Schweden.

In Norwegen wirkt sich der Ölpreisverfall auf die wichtigsten inländischen Wirtschaftsindikatoren aus. „Wir erwarten, dass die Dynamik in der Öl-Service-Industrie in den kommenden Jahren weiter abnimmt“, sagt Pedersen. Das dürfte sich auch in den Wachstumsraten der kommenden Jahre niederschlagen: In den nächsten Jahren rechnet Nordea mit einem Wachstum der norwegischen Binnenwirtschaft von rund 1,5 Prozent.

Die wirtschaftliche Aktivität Dänemarks verbessert sich allmählich und schafft so die Basis für eine selbsttragende wirtschaftliche Erholung. Vor diesem Hintergrund geht Nordea von einem Wirtschaftswachstum von 1,5 Prozent in diesem und von 2,0 Prozent im kommenden Jahr aus. Ein Anstieg der Beschäftigung und höhere Immobilienpreise sorgen zudem für ordentliches Wachstum des privaten Konsums.

In Finnland bleiben die Erwartungen für das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts sehr vorsichtig. Es zeichnet sich keine starke Erholung der Exporte ab, weil Finnland vor allem Zwischenprodukte und Investitionsgüter herstellt, während der aktuelle weltweite Aufschwung vor allem von der Konsumgüternachfrage getragen wird.

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