Die ausklingenden Oktoberfeste in Deutschland und Europa scheinen auch zur guten Stimmung der westlichen Notenbanker beigetragen zu haben. Statt Freibier für alle! heisst das Motto der Zentralbanken nun erst recht Freigeld für alle!.
25.10.2012, 17:18 Uhr
Redaktion: ras
Die erweiterte Geldschwemme der Europäischen Zentralbank (EZB), der amerikanischen Notenbank (Federal Reserve, kurz Fed) sowie der japanischen Zentralbank hat an den Aktien und Obligationenmärkten die Kurse wie auch die Stimmung hoch schäumen lassen. Nur Ende September machte sich hier und dort kurz ein Kater mit leichten Kopfschmerzen bemerkbar, der die Märkte ermahnte, die Realitäten ob all den spendierten Runden doch nicht völlig auszublenden. Die Probleme sind freilich nicht vom Tisch. Das Wirtschaftswachstum hat sich zuletzt beinahe überall verlangsamt. Desgleichen sind die Ökonomen für die Zukunft etwas zurückhaltender geworden. Der Internationale Währungsfonds hat ebenfalls durchblicken lassen, die Erwartungen im Herbst etwas zu trimmen.
Das ist die eine Seite der Medaille. Die andere, erfreulichere, ist, dass die Welt noch immer wächst (etwa 3,5% in diesem und knapp 4% im nächsten Jahr) und dass dieses Wachstum ausserhalb der Problemzonen USA und Euro-Land relativ robust ist. In China könnte das Bruttoinlandprodukt (BIP) im Bereich von über 7% expandieren, Asien als Gruppe scheint in diesem und im kommenden Jahr im Bereich von 7 bis 8% zulegen zu können. In Afrika dürften Expansionsraten um 5, in Südamerika um 4% möglich sein. Alle Schwellenländer zusammen haben das Potenzial, gegen 6% Wirtschaftswachstum geniessen zu können. Noch wichtiger ist, dass die Schwellenländer voraussichtlich 2013 erstmals mehr als die Hälfte des weltweiten BIPs generieren werden.
Auch die meisten Börsen schlugen die Sorgen in den Wind und zeigten sich von ihrer schönsten Seite. Verschiedene Aktienmärkte legten im Quartal markant zu (u.a. Deutschland, Asien ohne Japan, Europa inklusive der Schweiz) und vermochten die bisherige Jahresperformance komfortabel auszubauen. Die Bewertungen haben sich erhöht, sind aber im historischen Vergleich noch immer mässig. Ein Ende des Rallyes aus Bewertungsgründen steht vorerst nicht in den Karten. Dies gilt unter der Annahme, dass sich die Weltwirtschaft 2013 wieder etwas besser entwickelt, die Probleme energischer als früher angepackt werden und die Liquiditätsschwemme anhält. Die alte Börsenregel Dont fight the Fed! (kämpfe nicht gegen die Notenbank!) gilt und sollte beherzigt werden.
Kommentar von Alfred Ernst, Salmann Investment Management
Der vollständige Anlagebericht von Salmann Investment Management ist als PDF verfügbar.
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