Franck Dixmier, Globaler Anleihenchef von Allianz Global Investors.
Franck Dixmier, Globaler Anleihenchef von Allianz GI, denkt, dass die Europäische Zentralbank an ihrer Sitzung die Märkte davon überzeugen will, dass sie notfalls weiter effektiv agieren kann.
20.07.2016, 16:22 Uhr
Redaktion: jog
"Wir blicken auf einen bewegten Monat zurück. Es gilt allerdings im Kopf zu behalten, dass bis zum Vollzug des EU-Austritts Grossbritanniens noch einige Jahre ins Land gehen werden. Aus heutiger Sicht sind daher die makroökonomischen Auswirkungen dieser Entscheidung auf das Wachstum der Eurozone noch nicht absehbar", sagt Anleihechef Franck Dixmier von Allianz GI. Zwar dürfte das mittelfristige Inflationsziel der EZB von 2 Prozent in diesem Umfeld schwieriger zu erreichen sein, allerdings erscheine es müssig, zum jetzigen Zeitpunkt darüber zu räsonieren, findet er.
Zudem konnte man in den letzten Tagen wieder ein Rückgang der Volatilität, eine leichte Erholung am Aktienmarkt, einen Anstieg der langfristigen Anleiherenditen sowie wachsender Risikoappetit der Anleger beobachten. Für Dixmier sind dies letztlich gute Nachrichten aus Sicht der EZB. Vor diesem Hintergrund erwarten die Märkte aktuell keine weiteren Massnahmen der EZB.
"Gleichwohl wird EZB-Präsident Mario Draghi die Märkte davon überzeugen wollen, dass die EZB noch über genügend Pfeile im Köcher verfügt, um notfalls erneut geldpolitisch handeln zu können. Auch wenn die Leitzinsen etwa in der Schweiz noch niedriger sind als in der Eurozone und die US-Notenbank weitaus mehr an quantitativen Lockerungsschritten unternommen hat, sieht sich die EZB wiederholt Fragen ausgesetzt, ob sie noch über weitere Munition verfügt," so Dixmier. Er erwarte zwar kurzfristig keine erneuten Massnahmen, können sich aber mittelfristig weitere Schritte vorstellen. Möglich sei etwa eine Ausweitung des Laufzeitenspektrums im Rahmen des Quantitative Easing (QE) Programms oder eine Änderung bei den internen Regeln im Zusammenhang mit der Implementierung des Anleihekaufprogramms.
"Darüber hinaus dürfte Mario Draghi mit Fragen hinsichtlich der Stabilität des italienischen Bankensystems konfrontiert werden, wodurch die Funktionsfähigkeit des geldpolitischen Transmissionsmechanismus gefährdet werden kann. Vor der Veröffentlichung der Ergebnisse des Banken-Stresstest rechnen wir aber nicht mit detaillierten Aussagen des EZB-Präsidenten zu diesem Thema." bemerkt Dixmier abschliessend.
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