Cédric de Fonclare, Fondsmanager des Jupiter European Opportunities SICAV.
In Europa hat das wirtschaftliche Umfeld Unternehmen eine günstige, aber fragile Ausgangslage verschafft, erklärt Cédric de Fonclare, Fondsmanager bei Jupiter.
12.01.2016, 14:47 Uhr
Redaktion: jog
Wir leben in aussergewöhnlichen Zeiten. Die Verzerrungen, die durch die Quantitative Easing Politik und das Niedrigzinsniveau verursacht wurden, haben bei fast allen Anlageklassen ihre Spuren hinterlassen. Anlegern, die verzweifelt auf der Suche nach Rendite waren, blieb deshalb nichts anderes übrig, als ein grösseres Risiko in Kauf zu nehmen und dabei vor allem auf Aktienmärkte zu setzen. Diese Nachfrage hat die Aktienkurse auf breiter Front unter einen dauerhaften Aufwärtsdruck gesetzt, ohne dass dem entsprechend höhere Unternehmensgewinne gegenüberstehen.
Die expansive Geldpolitik hat den Aktienmärkten einen willkommenen Schub versetzt. Allerdings dürften sich die aktuellen Trends nur fortsetzen, wenn auch die Gewinne wieder stärker wachsen. Nach Jahren der Restrukturierung und Kostenkontrolle sieht es nun so aus, dass eine Gewinnverbesserung für europäische Unternehmen in den meisten Fällen nur über das Umsatzwachstum erfolgen kann.
In Europa hat das wirtschaftliche Umfeld Unternehmen eine günstige, aber fragile Ausgangslage verschafft. Die Einkaufsmanagerindizes haben neue Höchststände erreicht, ein moderates Wachstum des Bruttoinlandsprodukts war zu verzeichnen und wichtige Indikatoren wie das Kreditwachstum oder das Verbrauchervertrauen haben sich von ihren niedrigen Niveaus weiter erholt. Zudem wirken die historischen Bewertungen im Vergleich zu anderen Märkten angemessen und anders als in den USA haben die Gewinne gegenüber ihrem Höchststand von 2007 noch Aufholpotenzial. Rein vor diesem binnenwirtschaftlichen Hintergrund beurteilen wir die Aussichten für Europa positiv. Allerdings ist die Region nicht immun gegen das, was in der restlichen Welt passiert.
Chinas Entwickung als mögliche Belastung Das globale Wirtschaftswachstum sorgt weiter für Enttäuschung, wobei die Schwellenmärkte einen besonders schwachen Eindruck erwecken. Die Entwicklung Chinas von einem wachstumsstarken, exportorientierten Schwellenland hin zu einer Volkswirtschaft, die stärker am Binnenkonsum orientiert ist, war und wird nicht leicht sein. Die Tage, in denen das Land umfangreiche Infrastrukturinvestitionen tätigte, ohne sich grosse Gedanken über die Kapitalkosten zu machen, könnten bald gezählt sein. Dies wird zahlreiche Unternehmen in Europa belasten, allen voran jene aus dem industrie- und rohstoffbezogenen Sektor.
Diese Risiken sind für jeden sichtbar. In den letzten Jahren haben Anleger am europäischen Aktienmarkt defensive Titel mit starkem Wachstum und hohen Dividendenrenditen bevorzugt. So mancher Sektor, wie etwa der Nahrungs- und Genussmittelbereich, hat dabei massiv an Wert gewonnen in einigen Fällen selbst dann noch, als das Wachstum schon schwächer wurde. Aus unserer Sicht bedeutet das, dass Aktien, die in der Vergangenheit vielleicht noch als risikoarm eingestuft worden wären, dies nun keineswegs mehr sind.
Als Stockpicker ist Jupiter AM überzeugt, dass sich in einem solchen Umfeld vor allem ein selektiver Investmentansatz auszahlt. Dabei strebt man bei Jupiter nach einem von Marktaufschlägen möglichst freien Portfolio von Unternehmen, die sich durch solide Bilanzen und eine bewährte Erfolgsbilanz auszeichnen und regelmässig hohe Cashflows generieren.
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