Einschätzungen zu Emerging Market Debt in 2014

Colm McDonagh, Fixed-Income Manager, BNY Mellon-Boutique Insight Investment.
Colm McDonagh, Fixed-Income Manager, BNY Mellon-Boutique Insight Investment.

Die Investment-Boutiquen von BNY Mellon gehen davon aus, dass Emerging Market Debt in 2014 vor allem durch das Timing der Anleger sowie das Wirtschaftswachstum und die Geldmarktpolitik in den USA bestimmt wird.

19.03.2014, 12:07 Uhr

Redaktion: dab

Colm McDonagh, Fixed-Income Manager der in London ansässigen BNY Mellon-Boutique Insight Investment, erklärt dazu: „Unserer Meinung nach bieten Schwellenländeranleihen derzeit zwar attraktive Einstiegsmöglichkeiten, doch die wichtigste Frage ist diesem Zusammenhang die nach dem Timing. So sind beispielsweise Unternehmensanleihen aus den Schwellenländern zurzeit äusserst günstig bewertet, aber wegen der politischen Risiken sowie angesichts möglicher Wertschwankungen halten sich die Anleger vorerst noch zurück. Obwohl dieses Segment also eigentlich eine attraktive Anlagechance darstellen sollte, ist die Frage, wann und vor allem wo man sich engagieren soll“. Er fügt hinzu: „Zwar könnte das Bewertungsniveau an den Märkten für Schwellenländeranleihen noch interessanter werden, doch um positive Erträge zu erzielen, wird man selektiv vorgehen müssen.“

Gleichzeitig weist McDonagh auch darauf hin, dass die Auswirkungen des so genannten „Tapering“ an den Märkten für Schwellenländeranleihen in gewissem Masse bereits berücksichtigt werden, seitdem im Mai letzten Jahres erstmals entsprechende Besorgnisse aufgekommen waren. Aus diesem Grund bieten die Schwellenländermärkte inzwischen wieder ein Risikoaufgeld, so dass sich in ausgewählten, sowohl in externen als auch in lokalen Währungen denominierten Papieren zukünftig wieder günstige Anlagechancen bieten sollten.

Im Rahmen dieses Berichts erklärt auch die in Boston ansässige Investmentgesellschaft Standish, dass sie für die Schwellenländer in diesem Jahr eine moderate Erholungstendenz erwartet. Allerdings weist man auch auf die Gefahren hin, von denen das Wachstum dieser sehr unterschiedlichen Volkswirtschaften bedroht wird. Aus Anlegersicht vertritt Standish die Auffassung, dass ein wieder kräftigeres Wachstum in den Industriestaaten auch den Exporten der Schwellenländer zugute kommt und deshalb auch das Wachstum und die Bonitätsqualität dieser Märkte stützen sollte. Kurzfristig sollten die gestiegenen Handelsströme dazu führen, dass sich die Zahlungsbilanzen vieler exportorientierter Staaten wieder verbessern, weil die externe Nachfrage derzeit schneller ansteigt als die interne Nachfrage. Und auf längere Sicht sollte ein höheres Wachstum in den USA sowie andernorts zur Folge haben, dass die ausländischen Direktinvestments in die Schwellenländermärkte wieder anziehen.

Obwohl die Emerging Markets einen holprigen Start in das Jahr 2014 und in diesem Zusammenhang auch einen Einbruch der lokalen Währungen verzeichnet haben, bleibt Standish im Hinblick auf die Volatilität vergleichsweise zuversichtlich. Urban Larson, Produktspezialist bei Standish, erläutert, dass die öffentlichen Haushalte der Schwellenländer in wesentlich geringerem Masse durch eine Währungsabwertung belastet werden als noch in der Vergangenheit, als die Verbindlichkeiten der Schwellenländer grösstenteils noch in US-Dollar gehalten wurden. Er erklärt: „Wir gehen nicht davon aus, dass die jüngsten Wertschwankungen an den Devisenmärkten in den Schwellenländern eine Zahlungsbilanz-Krise auslösen werden, wie dies womöglich in der Vergangenheit der Fall gewesen wäre. Darüber hinaus werden die meisten Schwellenländerwährungen momentan in der Nähe oder sogar unter ihrem langfristig fairen Wert gehandelt.“

Colm McDonagh von Insight wiederum gelangt zu der Schlussfolgerung, dass die Verkaufswelle an den Devisenmärkten zwar vermutlich noch eine Weile anhalten wird, doch letztendlich sollte diese übertriebene Korrektur Investoren attraktive Anlagechancen eröffnen.

Den Link zum "Fixed Income Special Report" finden Sie hier.

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