Die neue US-Regierung verspricht Rückenwind für erneuerbare Energien. (Foto Shutterstock)
Die neue Regierung Biden dürfte mehr Mittel für grünere Anliegen zur Verfügung stellen. Joakim Ahlberg, Manager des Nordea 1 North American Stars Equity Fund, sieht daher ein steigendes Potenzial für nachhaltige Anlagen in den USA.
30.11.2020, 16:02 Uhr
Redaktion: cwe
ESG ist in den USA schon seit einiger Zeit ein Thema – schon bevor Trump gewählt wurde – aber das könnte sich jetzt gemäss Joakim Ahlberg, Lead Portfolio Manager des Nordea 1 North American Stars Equity Fund, weiter beschleunigen. In den letzten drei Jahren flossen grosse Geldbeträge in ESG-Anlagestrategien, und die Unternehmensführungen stehen nun unter erheblichem Druck der Aktionäre, die Berichterstattung in diesem Bereich zu verbessern.
"Dies wird es zunehmend erleichtern, die von uns benötigten Informationen zu erhalten, da die Unternehmen wissen, dass Investoren – auch wir bei Nordea Asset Management – mit ihren Füssen abstimmen werden", sagt Ahlberg. Auf jeden Fall mangle es heute nicht an positiven ESG-Namen, in die man investieren könne. Zum Beispiel stellt Xcel Energy im regulierten Versorgungsbereich Kohlekraftwerke still und ersetzt Vermögenswerte durch Wind und Sonne. Ecolab ist für Ahlberg ein weiteres Beispiel, das Lösungen für sauberes Wasser und gegen die Energieverschwendung bietet.
Wenn der Senat in der Hand der Republikaner bleibt, sei dies für die Märkte möglicherweise das Beste aus beiden Welten, da es schwieriger sein wird, Steuererhöhungen für Unternehmen durchzusetzen. In den USA sind derzeit die Haushaltsausgaben ein wichtiger Faktor. Die Infrastrukturausgaben sollten sich unter der neuen Regierung von Biden verändern, wobei mehr für grünere Bereiche bereitgestellt werden wird. "Dies wird einen positiven Rückenwind für die Aktien der erneuerbaren Energien liefern, in die wir derzeit investiert sind", sagt Ahlberg.
Grundsätzlich investiert Ahlberg und sein Team aber nach einem strikten Bottom-up-Prozess: "Wir betrachten vorwiegend den Wirtschafts- und Konjunkturzyklus, von dem wir glauben, dass er immer den politischen Zyklus übertrump(f)t – das kleine Wortspiel sei mir gestattet. Dies mag derzeit zutreffender sein denn je, da die Weltwirtschaft im nächsten Jahr eine deutliche Erholung erleben wird, wenn wir aus der Pandemie hervorgehen."
Zum Beispiel beträgt das Übergewicht im Finanzsektor durch diese Bottom-up-Brille betrachtet heute 2,4%, während es vor etwa 18 bis 24 Monaten ein Untergewicht in ähnlicher Höhe war. "Wir haben diesen schrittweisen Übergang vollzogen, weil wir jetzt einen deutlichen Aufwärtstrend in unseren Bankpositionen sehen, im Gegensatz zu dem begrenzten Aufwärtstrend in der jüngeren Vergangenheit. Gleiches gilt heute für die Industrietitel", kommentiert Ahlberg.
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