Deutsche Aktien haben trotz Kursanstieg noch Potenzial

Karl Huber, Manager des Fonds Pioneer Investments German Equity
Karl Huber, Manager des Fonds Pioneer Investments German Equity

Nicht Branchen könne man momentan in den Fokus stellen, Anleger müssten vermehrt auf Unternehmensprofile achten. Deshalb ist eine breite Branchendiversifikation im Portfolio entscheidend, schreibt Karl Huber von Pioneer Investments in seinem neusten Anlagebericht.

02.12.2011, 15:02 Uhr


Trotz des gestrigen Kursfeuerwerks haben deutsche Aktien noch Kursteigerungspotenzial. Zu dieser Einschätzung kommt Karl Huber, Manager des Fonds Pioneer Investments German Equity. Er sieht gute Chancen, dass sich seine Erwartung aus dem dritten Quartal bestätigt und der Dax zum Jahresende die Marke von 6'500 Punkten ansteuert. "Deutsche Aktien bleiben auch im kommenden Jahr eine attraktive Anlageklasse", erläutert der Fondsmanager. Gleichwohl betont Huber, dass die sehr hohe Volatilität anhalten werde und derzeit eher taktische Investments erlaube.

Als Gründe für seine positive Bewertung nennt der Fondsmanager den starken Binnenkonsum in Deutschland und die anhaltende Nachfrage aus den Schwellenländern. "Vom Binnenkonsum und der Nachfrage aus den Emerging Markets profitieren viele börsennotierte deutsche Unternehmen", sagt Huber. So habe zuletzt besonders die Nachfrage aus China die schwache Auftragslage aus europäischen Staaten in Deutschland teilweise kompensiert. "Wachsen die Schwellenländer, dann wird auch die deutsche Wirtschaft weiter zulegen", betont der Fondsmanager.

Zudem sprechen nach Hubers Auffassung die soliden Finanzen deutscher Unternehmen für die Anlageklasse: "Viele deutsche Firmen haben aus der Krise 2008/2009 gelernt, die Bilanzen sind gesünder und die Unternehmen achten grundsätzlich auf ausreichende Liquidität." Allerdings scheut sich der Fondsmanager derzeit, einzelne Branchen in den Fokus zu rücken: "In der aktuellen Situation müssen Anleger noch stärker auf die einzelnen Unternehmensprofile achten, als bisher." Denn die Wertschöpfungskette sei mittlerweile so stark branchenübergreifend verknüpft, dass konjunkturelle Probleme in einer Branche schnell auf andere Branchen übergreifen würden. Deshalb achtet Huber auf ein gut diversifiziertes Portfolio. "Ich baue bewusst Unternehmen mit defensivem Profil, aber auch wachstumsorientierte und einige zyklische Werte in das Fondsportfolio ein", betont der Investmentexperte. "Wenn die Börsen eine wirtschaftliche Schwächephase einpreisen, kann der Einstieg in einzelne zyklische Werte lohnen." Als Beispiel für einen solchen Wert mit zyklischem und wachstumsorientierten Charakter in seinem Portfolio nennt Huber die Firma Dürr, ein Anbieter von Lackiertechnik. Weitere aussichtsreiche Wachstumstitel sind für ihn der IT-Zulieferer Dialog Semiconductor sowie die Software AG.

Das Hauptrisiko für die Märkte bleibe aber die Finanzkrise. Deren Folgen zeigten sich vor allem im Finanzsektor: "Die Situation für die Finanzbranche bleibt schwierig, weil sie mit strukturellen und politischen Problemen zu kämpfen hat." Hier können Anleger nur extrem risikobewusst agieren – das gelte für Versicherer und Banken gleichermassen. Wenn die Lage sich stabilisiert, verfüge der gesamte Sektor aber auch über entsprechendes Aufholpotenzial.

Der von Karl Huber verwaltete Pioneer Investments German Equity (ISIN: DE0009752303) zählt zu den besten Fonds seiner Anlageklasse, er erhielt von Feri EuroRating in der Kategorie Aktien Deutschland den Award 2012 für den ersten Platz.

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