Isabelle Cabie, Head SR bei Dexia AM und Patrick Haustant, leitender SRI-Analyst und Autor der Studie.
Wie die veröffentlichte Studie von Dexia AM zeigt, spricht aus Sicht sozialverantwortlicher Investoren viel für den Chemiesektor, weil er Industrieunternehmen mehr und mehr hilft, auf neue Umweltanforderungen zu reagieren.
10.06.2013, 14:12 Uhr
Redaktion: dab
Die Analyse Solutions for Todays and Tomorrows World: The Hidden Talents of the Chemical Industry verdeutlicht, wie die Chemieindustrie für mehr Nachhaltigkeit sorgt und nennt eine Reihe von Unternehmen, die sowohl die Finanz- als auch die Nachhaltigkeitskriterien von Dexia AM erfüllen.
Isabelle Cabie, Leiterin sozialverantwortliches Investieren (SRI) bei Dexia Asset Management, sagt dazu: Der Chemiesektor hat einen schlechten Ruf. Lange wurde er mit der Entwicklung schädlicher Produkte und Umweltverschmutzung in Verbindung gebracht. Unsere Analysen haben aber gezeigt, dass der Sektor neue Wege sucht, um seine Wettbewerbsfähigkeit zu steigern und Lösungen für Umweltprobleme entwickelt. Das macht ihn für sozialverantwortliche Investoren attraktiv.
Dexia Asset Management beurteilt jedes Unternehmen anhand gesamtwirtschaftlicher und unternehmensspezifischer Nachhltigkeitsfaktoren (Makro- und Mikrofaktoren). Zu den Makrofaktoren zählt die Ausrichtung auf sechs internationale Nachhaltigkeitstrends: Demografie, Wirtschaft, Gesundheit & Wellness, Vernetzung, Klimawandel und Ressourcenabbau. Im Rahmen der Mikro-Analyse berücksichtigt Dexia AM die lokalen Auswirkungen und die Umweltfolgen der Geschäftstätigkeit, die Nachhaltigkeit der Zulieferer der Unternehmen, den Einfluss auf den lokalen Arbeitsmarkt sowie die Qualität der Investoren- und Kundenbeziehungen.
Auch die Bedeutung des Chemiesektors für die Weltwirtschaft macht ihn für sozialverantwortliche Investoren interessant. Weil viele andere Unternehmen auf Chemieprodukte angewiesen sind, spielt der Sektor eine wichtige Rolle.
Isabelle Cabie fügt hinzu: Der Chemiesektor ist der Zulieferer der Industrie. Wir sind davon überzeugt, dass er aufgrund des wachsenden Nachhaltigkeitsbewusstseins immer wichtiger wird. Klimawandel und Ressourcenabbau haben immer grössere Auswirkungen auf das Geschäft. Der Chemiesektor wird davon profitieren, dass er Lösungen entwickelt und dafür sorgen, dass die Industrie der Umwelt weniger schadet. Und für die Anleger zahlt es sich aus, in die am besten aufgestellten Unternehmen zu investieren.
Darüber hinaus hat Dexia Asset Management auch untersucht, welche Faktoren im Chemiesektor selbst für eine bessere Umwelt- und Sozialperformance sorgen. Zu nennen sind insbesondere strengere Gesetze und Regulierungsvorschriften, die auf bessere Prozesse und mehr Produktsicherheit abzielen.
Patrick Haustant, leitender SRI-Analyst und Autor der Studie, meint: Die immer zahlreicheren Umwelt- und Gesundheitsvorschriften veranlassen Chemieunternehmen zu einem bewussteren Umgang mit ökologischen und sozialen Themen und einer wirksameren Corporate Governance. Beispielsweise stellen einige Unternehmen aufgrund der neuen Zulassungsverfahren für gefährliche Substanzen (REACH) die Produktion der problematischsten Chemikalien ein.
Zu den finanziell stabilen Unternehmen, die den SRI-Kriterien von Dexia AM entsprechen, gehören:
Novozymes (Dänemark), ein weltweit führender Hersteller von Enzymen zur Herstellung von Biokraftstoffen
Johnson Matthey (Grossbritannien), ein Weltmarktführer in der Herstellung von Katalysatoren, mit denen Industrieunternehmen ihre Emissionen erheblich verringern und reinigen können
Air Liquide (Frankreich), ein weltweit führender Anbieter von Brennstoffzellen
BASF (Deutschland), ein führender Herteller von Gebäudeisolierungen aus Polyurethan und Polysterol, die langlebig, effizient und vielfältig einsetzbar sind
Linde (Deutschland), dessen Entwicklungsabteilung an Lösungen zur CO2-Abscheidung und -Speicherung (CCS) arbeitet
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