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„Beachtliches Risiko für Kurskorrekturen“

Helga Kern ist Mitglied des Advisory Committees des Swiss Active Alpha Fund.
Helga Kern ist Mitglied des Advisory Committees des Swiss Active Alpha Fund.

Trotz dem derzeitigen ‚grenzenlosen‘ Optimismus auf den Märkten, birgt die aktuelle Situation Risiko für Kurskorrekturen, so Helga Kern, Swiss Active Alpha Fund. Insgesamt konnte der Swiss Active Alpha Fund seit Jahresbeginn aber um 4,4% zulegen.

04.08.2014, 16:59 Uhr

Redaktion: dab

"Um +4.4 % hat der Wert des Swiss Active Alpha Fund seit Jahresbeginn zugenommen – der SPI Extra Index (+ 8.0 %) wurde nicht erreicht. In den letzten fünf Jahren hat der Fonds immer noch 11.8 % p.a. an Wert gewonnen. Die defensive Strategie fordert ihren Tribut – ungeachtet des derzeit herrschenden Optimismus birgt die aktuelle Marktbewertung mit einer PER von >18.0 ein beträchtliches Risiko für Kurskorrekturen, was auch durch unser DCF-Bewertungsmodell gestützt wird. Daneben möchten wir aber nicht verhehlen, dass wir mit unseren Short-Positionen im Immobiliensektor falsch lagen und andererseits einige Chancen in den letzten Monaten zu wenig konsequent umgesetzt haben.

Die Semesterergebnisse 2014 liegen bisher am unteren Ende der Erwartungen. Wir haben in den letzten Monaten verschiedentlich die Befürchtung geäussert, dass sich die EBIT-Margen nicht wie erwartet weiter steigern lassen. Der Optimismus ist derzeit ‚grenzenlos‘, aber die Fakten sprechen eine andere Sprache. So ist die EBIT-Marge von Swatch von 22.7 % auf 20.3 % gefallen. Dem Vernehmen nach soll die Gesellschaft auf Preiserhöhungen verzichten haben um ihre Kundschaft nicht über die Massen zu ‚schröpfen‘ und damit Goodwill für künftiges Wachstum schaffen – da sagen wir nur ‚rofl‘ (rolling on (the) floor laughing) ! Bei Clariant ist die EBIT-Marge von 7.5 % auf 5.6 % zurückgegangen, obwohl man den Konzern seit Jahren ‚erfolgreich‘ und kostspielig umbaut und auf mehr Effizienz trimmt. Aber in den kommenden Monaten wird laut Management ungeachtet des schwierigen handelspolitischen Umfelds in Europa alles deutlich besser werden – nochmals ‚rofl‘! Die UBS hat ein vermeintlich solides Ergebnis abgeliefert und die Richtigkeit ihrer Strategie sich auf das stabile und risikoarme Wealth-Management zu konzentrieren unter Beweis gestellt – dumm nur dass gerade in diesem Bereich das operative Ergebnis von 1743 auf 1523 CHF Mio gefallen ist und das ‚ungeliebte‘ Investment Banking, welches nach vorherrschender Meinung weitgehend aufgegeben werden sollte, überraschend gut abgeschnitten hat. Da die zwischenzeitlich konservativ aufgestellte Bank zudem in Rechtsstreitigkeiten (Libor, Devisen, US Hypotheken) mit einem potentiellen Risiko von 6000-7000 CHF Mio verwickelt ist, kommentieren wir die ‚Erfolgsgeschichte‘ nur mit einem weiteren ‚rofl‘!

Helvetia (+ 9.4 %) profitierte im Juli 2014 davon, dass sie ein Uebernahmeangebot für die National Versicherung für 1800 CHF Mio angekündigt hat. Der Kaufpreis soll durch eine Kapitalerhöhung von 500 CHF Mio (15 %) und ordentliches/hybrides Fremdkapital finanziert werden. Dem Kaufpreis liegt eine anspruchsvolle Price/Book-Ratio von 1.9 und eine PER von 17 zugrunde, andererseits steigt der ‚neue‘ Konzern in der Schweiz zur Nr. 3 auf und kann Synergien von 100-120 CHF Mio p.a. nutzen. Die Liechtensteinische Landesbank (+ 6.0 %) erholte sich teilweise von ihrem Kurseinbruch, nachdem sie für das erste Semester einen Gewinn von 40.0 CHF Mio nach 13.6 CHF Mio im Vorjahresquartal in Aussicht gestellt hatte. Der IT-Distributor Also (+5.2 %) steigerte den Umsatz auf 3279 (3040) Euro Mio und den Gewinn auf 20.9 (16.3) Euro Mio. Ungeachtet des anspruchsvollen Umfelds – das IT-Beratungsunternehmen Gartner geht von einem stagnierenden IT-Markt in Europa aus – erwartet die Gesellschaft einen Jahresgewinne von 50-55 Euro Mio, was einer PER von 11 entspricht. Ab 2016 sorgen wegfallende Goodwill-Abschreibungen von 13 Euro Mio für einen Gewinnsprung auf 70 Euro Mio.

Der Automobilzulieferer Autoneum (-11.6 %) litt unter Gewinnmitnahmen. Bei einem währungs- und devestitionsbedingt um 9 % tieferen Umsatz von 981 CHF Mio konnten der EBIT um 20 % auf 67 CHF Mio und der Gewinn um 28 % auf 40 CHF Mio gesteigert werden. Für Verunsicherung sorgte das Management, welches keine weiteren Margenverbesserungen in Aussicht stellte. Unsere Beteiligung am Werkzeugmaschinenhersteller Starrag (-12.1 %) haben wir abgebaut. Der um 5 % auf 189.7 CHF Mio gefallene Umsatz und der 11 % tiefere Auftragseingang lassen die erwartete Ergebnisverbesserung in die Ferne rücken. Das Unternehmen erzielt gegen 10 % des Umsatzes direkt und indirekt mit Russland, ein Geschäft das unter den Wirtschaftssanktionen leidet."

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