Auf die Investmentthemen von morgen setzen

Alexander Roose
Alexander Roose

Experten von Degroof Petercam empfehlen, lieber in die Zukunft statt in einen Index zu investieren. Anleger können so von den Transformationsprozessen auf dem Weg zur Gesellschaft 5.0 profitieren.

08.08.2018, 08:25 Uhr

Redaktion: cwe

Wer in grosse, nach Marktkapitalisierung gewichtete Indizes investiert, entscheidet sich zwangsläufig für diejenigen Unternehmen und Branchen, die aktuell am stärksten im Fokus der Märkte stehen. So besteht zum Beispiel der MSCI Europe derzeit zu 20 Prozent aus Finanzwerten und zu 8 Prozent aus Öl- und Gastiteln. «Anleger müssen sich fragen, ob sie solche Klumpenrisiken tatsächlich eingehen oder doch lieber unabhängiger von einer Benchmark investieren wollen», sagt Alexander Roose, Head of International Equities bei Degroof Petercam AM. «Eine Möglichkeit dafür besteht darin, nach vorne zu schauen und zu analysieren, welche gesellschaftlichen Umbrüche und Megatrends sich ausprägen und welche Branchen und Unternehmen davon profitieren. Man muss immer berücksichtigen, dass die Gewinner von heute nicht zwangsläufig die Gewinner von morgen sein werden.»

Sieben auf einen Streich

Das Expertenteam von Degroof Petercam AM hat untersucht, wie sich Konsumenten, Unternehmen, Regierungen und die Umwelt entwickeln, welche Transformationsprozesse also auf dem Weg zur Gesellschaft 5.0 ablaufen werden. Dabei haben sie folgende Investmentthemen identifiziert, die nach ihrer Einschätzung bereits wichtig sind und noch bedeutender werden: Nanotechnologie, Umwelt, Wellness, Generation Z, E-Society, Industrie 4.0 und Sicherheit - zusammengefasst unter dem Akronym NEWGEMS, nach den Anfangsbuchstaben der englischen Begriffe angeordnet.

Der multi-thematischer Investmentansatz kommt im globalen Aktienportfolio DPAM Invest B Equities NEWGEMS Sustainable zum Einsatz. Quirien Lemey aus dem Managementteam für internationale Aktien erläutert: «NEWGEMS erschliesst ein breites Performancepotenzial innovativer und disruptiver Geschäftsmodelle weit über den Bereich ‚Robotic‘ hinaus und sorgt zudem mit 70 bis 80 Portfoliowerten für eine globale Diversifikation. Der Anlageprozess ist eingebettet in ein systematisches Nachhaltigkeits-Screening, das bei Degroof Petercam AM strategieübergreifend zum Einsatz kommt».

Bei der Auswahl von Einzeltiteln favorisiert der Fondsmanager Unternehmen mittlerer Grösse. Diese sind oft innovativer als die grossen. Viele Themen, die die Zukunft bestimmen, gehen meist nicht von etablierten Unternehmen aus. Wenn er vom innovativen oder disruptiven Potenzial überzeugt ist, investiert Quirien Lemey auch in bekannte Branchengrössen, wie zum Beispiel Sony.

Für die Zukunft gut aufgestellt

Der japanische Elektronikkonzern profitiert von der wiedererstarkten Musikindustrie sowie vom Gaming, einer der am stärksten wachsenden Branchen der letzten Jahre. Beide Zweige durchschreiten eine revolutionäre Entwicklung in der Waren-Distribution - dem Download. Dieser ermöglicht um 30 bis 50 Prozent höhere Gewinnmargen im Vergleich zum Ladenverkauf. Auch im Bereich E-Sports, dem sportlichen Wettkampf mittels Computerspielen ist Sony stark involviert. Eine wachsende Nachfrage kommt vor allem von der Generation Z, also den nach der Jahrtausendwende Geborenen, die in dieser Wachstumsbranche für zweistellige Zuwachsraten sorgen.

Ein Beispiel aus dem Bereich Nanotechnologie ist der niederländische Computerchip-Produzent ASML. Nanotechnologie zielt darauf ab, technische Geräte mit hoher Präzision oder in besonders kleiner Grösse herzustellen. Das Unternehmen kann immer kleinere und leistungsstärkere Computerchips entwickeln, da es diese mit gebündeltem Licht beschiesst. ASML ist aktuell das einzige europäische Unternehmen, das diese Technologie weiterentwickeln kann.

Im Zeitalter der digitalen Revolution gewinnt auch das Thema Cyber-Sicherheit rasant an Bedeutung. Hackerangriffe und Viren sind nicht die einzige Gefahr, denen Computersysteme und Netzwerke von Unternehmen weltweit ausgesetzt sind. Auch durch die natürliche Fluktuation von Arbeitskräften entstehen immer wieder Sicherheitslücken, indem zum Beispiel E-Mail-Accounts oder Login-Daten nicht rechtzeitig gelöscht werden. Die US-Firma CyberArk berät diesbezüglich Unternehmen rund um alle Themen der digitalen Sicherheit und der Prävention von Datenmissbrauch.

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