Fabrice Cuchet, Leiter Alternative Investments bei Dexia AM
Traditionelle Anlagen stehen vor grossen Herausforderungen. Mit der herkömmlichen Diversifikation lässt sich immer weniger erreichen. Alternative Anlagen erweisen sich in diesem Umfeld als sicherer Hafen. An der 11. Europäischen Alternative-Investment-Konferenz zeigte Dexia Asset Management auf, weshalb sich insbesondere institutionelle Investoren für alternative Anlagen erwärmen.
27.10.2011, 17:32 Uhr
Redaktion: lk
Die Ertragsaussichten für Aktien sind nach zehn verlorenen Jahren noch immer ungewiss. Die Schuldenkrise lässt Anleger an traditionellen risikolosen Anlageformen wie Staatsanleihen zweifeln. Vor allem aber sind die Zinsen so niedrig, dass man mit Geldmarkt- und Anleiheinvestitionen wohl noch viele Jahre nur wenig verdienen kann. Die Diversifikation in neue Assetklassen (wie Emerging-Markets-Anlagen, High-Yield-Anleihen und Rohstoffe) wird so zur Notwendigkeit, auch wenn deren früher stets schwache (und damit interessante) Korrelation mit traditionellen Assetklassen seit 2007 zugenommen hat.
Alternative Investments: Die Antwort auf die neuen Anforderungen der Investoren Für Fabrice Cuchet, Leiter Alternative Investments bei Dexia AM, steht fest: Alternatives Investieren trägt den Wünschen der Investoren nach flexiblen Produkten mit geringen Verlustrisiken und einer guten Performance Rechnung. Nach vier Jahren Krise erfüllen alternative Anlagen heute alle drei Anforderungen.
- Flexibilität: Ein dynamisches Management, das auf das Marktumfeld reagiert, beispielsweise mit einer raschen Verringerung des Investitionsgrads
- Begrenzung von Verlustrisiken: Das durchschnittliche Risikoprofil alternativer Investments ähnelt dem eines Obligationenfonds. Wenn wir beispielsweise die Monatsperformance von Aktien, amerikanischen Anleihen und Dachhedgefonds miteinander vergleichen, zeigt sich, dass die Volatilität der Hedgefonds im Mittel ähnlich hoch ist wie die der Anleihen. Auch die Erträge haben die gleiche Grössenordnung.
- Eine alternative Performancequelle: Im unsicheren Marktumfeld der letzten Jahre mussten die Fondsmanager ihre Anpassungsfähigkeit unter Beweis stellen. Dabei zeigte sich, dass alternative Strategien sehr widerstandsfähig sind und ihr Ziel erreicht haben: eine auf mittlere Sicht aktienähnliche Wertentwicklung bei einer weniger als halb so hohen Volatilität und nur wenigen ausgeprägten Verlustphasen.
Alternativen Strategien zeichnen sich durch eine enorme Vielfalt aus. Auch das ist eine wichtige Stärke, meint Fabrice Cuchet. So gibt es alternative Strategien für alle Marktphasen (wie Global Macro und Managed Futures) und direktionale Strategien wie Long-Short-Equity. In den letzten fünf Jahren erreichten Managed-Futures-Strategien eine Wertentwicklung von knapp 39%. Mit Long-Short-Equity verdiente man fast 6% und damit deutlich mehr als mit Aktien, deren Performance negativ war.
Eine Anlageform für langfristig orientierte institutionelle Investoren Seit 2009 erlebten alternative Investments einen kräftigen Aufschwung. Bis Ende 2011 stieg das verwaltete Vermögen in Dachhedgefonds und Hedgefonds auf 2,045 Bio. US-Dollar (HFS, Stand Ende Juni). Dies ist ein Zuwachs von 28% seit Ende 2009 und der höchste Stand seit 2007, also vor dem Lehman-Konkurs. Alternative UCITS-Fonds waren ähnlich beliebt. Nach einer aktuellen Studie von Strategic Insights stieg deren verwaltetes Vermögen bis Ende Juni 2011 auf mehr als 200 Mrd. US-Dollar.
Möglich gemacht haben diesen Anstieg vor allem institutionelle Anleger, insbesondere langfristig orientierte wie Pensionsfonds, Stiftungen und Staatsfonds. Fabrice Cuchet unterstreicht: Nach dem Zusammenbruch von Lehman haben sich viele Marktteilnehmer wie Banken oder Emittenten strukturierter Produkte endgültig aus dem alternativen Investment zurückgezogen. Im Gegensatz dazu haben aber viele langfristige Investoren wie Pensionsfonds ihre Positionen 2008 behalten und seit 2009 sogar weiter erhöht. Die Investorenschaft hat sich also geändert. Sie ist heute stabiler.
Heute ist alternatives Investieren etwas für institutionelle Anleger und dabei dürfte es bleiben, weil insbesondere Pensionsfonds, öffentliche wie private, Gefallen an der Assetklasse gefunden haben. Tatsächlich veranlasst das nicht immer einfache Asset-Liability-Management (also das langfristige Management von Pensionsverbindlichkeiten) die Pensionsfonds zu einer Diversifikation ihrer Anlagen und einer Erhöhung des Hedgefondsanteils.
Diese Investoren haben heute einen Anteil von fast 40% am institutionellen Hedgefondsmarkt (ohne Dachhedgefonds). Ihre Durchschnittsallokation hat sich in vier Jahren verdoppelt, von 4% im Jahr 2007 auf knapp 8% heute.
Angesichts der neuen wirtschaftlichen, aber auch demografischen Herausforderungen gelten alternative Investments mehr und mehr als sicherer Hafen für diese langfristigen Investoren.
Dexia AM, ein europäischer Marktführer im alternativen Investieren Dexia Asset Management geht auf die Anforderungen institutioneller Anleger im Bereich alternative Investments ein und das schon seit über 15 Jahren. Dexia AM bietet eine grossen Produktauswahl aus über 30 Fonds, darunter 22 UCITS. Umgesetzt werden 15 verschiedene Strategien.
Trotz des zurzeit unsicheren und volatilen Marktumfelds liegen 100% unserer Strategien über drei Jahre im Plus, und 63% haben auf Sicht von einem Jahr ein Plus erwirtschaftet, so Fabrice Chuchet abschliessend.
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