06.10.2024, 16:57 Uhr
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Am weltweiten IPO-Markt haben die Aktivitäten im dritten Quartal 2024 gegenüber der Vorjahresperiode abgenommen. Und auch nach neun Monaten sind die Zahlen rückläufig, dies vorab in China. In der Schweiz bleibt der Galderma-Börsengang der einzige im laufenden Jahr.
Im traditionell ruhigen dritten Quartal haben weltweit 310 Unternehmen den Gang an eine Börse gewagt, wie aus dem vom Prüfungs- und Beratungsunternehmen EY veröffentlichten IPO-Barometer hervorgeht. Das waren 14 Prozent oder 49 Börsengänge weniger als im Vorjahreszeitraum.
Klar rückläufig entwickelte sich auch das Emissionsvolumen. Dieses sank im dritten Quartal um 35 Prozent auf 24,9 Milliarden US-Dollar. Nach neun Monaten zählt EY 870 Börsengänge (-11 Prozent gegenüber Vorjahr) mit einem Platzierungsvolumen von 77,6 Milliarden Dollar (-23 Prozent).
In den ersten neun Monaten kam es am IPO-Markt zu regionalen Verschiebungen: Während die USA bei der Zahl der IPOs ein Plus verzeichneten und auf 130 IPOs (+29%) mit einem Emissionsvolumen von 27,3 Milliarden Dollar (+41%) kamen, erreichte China nur noch 120 IPOs (-62%) mit einem Volumen von 13,5 Milliarden Dollar (-73%).
An europäischen Börsen liessen sich insgesamt 94 Unternehmen listen (-12%) mit einem klar höheren Emissionsvolumen von 15,4 Milliarden Dollar (+42%). Gemessen an den verschiedenen Branchen erreichten Technologie (14,0 Milliarden US-Dollar), Health/Life Science (11,9 Mrd.) und Industrie (11,7 Mrd.) die grössten Anteile.
In der Schweiz ist es bei einem Börsengang geblieben. Im März wurde der Hautpflegekonzern Galderma mit einem Emissionsvolumen von knapp 2,3 Milliarden Franken an der Schweizer Börse SIX kotiert. Das entspreche jedoch ungefähr dem gesamten Volumen aller zehn Börsengänge in der Schweiz aus dem Jahr 2023, schrieb EY.
Im laufenden Jahr reiht sich das IPO von Galderma im weltweiten Ranking der grössten Börsengänge immerhin auf Rang 4 ein. Nur die IPOs von Lineage Inc. in den USA (5,1 Milliarden US-Dollar), von der Midea Group in China (4,0 Milliarden US-Dollar) und der Puig Brands SA in Spanien (2,9 Milliarden US-Dollar) waren noch grösser.
Für Börsengänge bleibe 2024 ein herausforderndes Jahr, hält Tobias Meyer, Leiter Transaction Accounting und IPO Services bei EY Schweiz, im Communiqué fest. Die Stimmung werde von anhaltenden geopolitischen Spannungen, unsicheren Konjunkturaussichten, dem Ausgang der US-Wahl und den geldpolitischen Lockerungen bestimmt.
Dennoch besteht laut Meyer Anlass für vorsichtigen Optimismus: «Bekannte Aktienindizes notieren nahe ihrer Allzeithochs, die Zentralbanken in Europa und den USA haben erste Zinssenkungen vorgenommen, und auch die Inflationsraten sinken stetig in vielen Ländern und das Volatilitätsniveau bleibt allgemein eher tief.»