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Steuerung der Risikoprämien steht im Zentrum

José Machi, Head of Switzerland bei Nordea Asset Management.
José Machi, Head of Switzerland bei Nordea Asset Management.

José Machi, Head of Switzerland bei Nordea Asset Management, spricht im Interview mit Fondstrends über neue Ansätze im Tiefzinsumfeld und die Konkurrenz durch passive Investments.

30.01.2017, 13:13 Uhr

Redaktion: cwe

Herr Machi, wie kommt Nordea mit dem Marktumfeld zurecht?

José Machi: Gut, wir haben uns schon seit längerer Zeit Gedanken gemacht, welche Strategien wir den Anlegern anbieten können, die auch in einem Tiefzinsumfeld funktionieren. Und da spreche ich nicht von Instrumenten, die nur auf eine bestimmte Marktsituation ausgerichtet sind.

Sondern?

Es geht um Konzepte, die robust sind und in unterschiedlichen Marktzyklen Renditen generieren. In den Köpfen vieler unserer Kunden ist die klassische Portfoliotheorie noch stark verankert. Vereinfacht gesagt, werden die Anlageklassen als Schubladen behandelt, die Rendite dient als Richtschnur und die globale Diversifikation soll die Risiken limitieren. Das ging bis zur Finanzkrise ganz leidlich. Heute sind die zu Grunde liegenden Marktgesetze durch die ultraexpansive Geldpolitik ausgehebelt. Anlagekategorien laufen zunehmend konvergent, auch befeuert vom Hochfrequenzhandel und der anhaltenden Passivierung der Investments. Die Investment-Welt hat sich verändert, was sich auch auf die Anlagestrategien auswirken sollte.

Und was macht Nordea anders?

Das Multi Asset Team von Nordea hat schon vor mehr als zehn Jahren ein Konzept entwickelt, das die Steuerung von Risikoprämien ins Zentrum stellt. Ein einfaches Beispiel: Ein Bond umfasst hauptsächlich Zinsänderungs- und Bonitätsrisiken, in Fremdwährung auch noch das Währungsrisiko. Mit Derivaten kann man sich die gewünschte Risikoart aussuchen und sich gezielt zum Beispiel nur gegen steigende oder fallende Zinsen absichern. So kann vermieden werden, dass ein Portfolio entsteht, das zwar aus vielen Bausteinen besteht, die aber alle auf dieselben Treiber reagieren und gar keine Diversifikation gewährleisten. Nordea hat eine ganze Palette von Fonds lanciert, die eine gute Balance zwischen Risiko und Ertrag herstellen.

Ihr Flaggschiff bei den Multi Asset Fonds, der Nordea 1 Stable Return Fund, wurde 2016 geschlossen. Wieso?

Allein im ersten Halbjahr 2016 erreichten die Mittelzuflüsse über 9 Mrd. Euro und das Vermögen verdoppelte sich. Zum Schutz der bestehenden Investoren haben wir den Fonds im Herbst 2016 für neue Anleger geschlossen.

Und was ist die Alternative?

Der Nordea 1 Flexible Fixed Income Fund wird nach der gleichen Anlage-Philosophie geführt, beschränkt sich aber auf das Obligationensegment. Seit neustem steht mit dem Flexible Fixed Income Plus eine neue Alternative zur Verfügung, die auch teilweise in Aktien anlegen kann. Beide Fonds sind deutlich konservativer ausgerichtet als der Nordea 1 Stable Return Fund. Der Nordea 1 Flexible Fixed Income erreichte in den letzten drei Jahren eine annualisierte Rendite von 2,6% bei einer Volatilität von 2,7%.

Wie kommen diese Fonds in der Schweiz an?

Gut, die Erkenntnis setzt sich langsam durch, dass die Risiken ins Zentrum gestellt werden müssen und dass wir in Zukunft mit Bondrenditen von 2% schon sehr zufrieden sein können.

Wie begegnen Sie dem Trend zu immer mehr passiven Investments?

Indexierte Anlagen haben durchaus ihre Berechtigung. Sie sind aber nicht geeignet, um der Problematik des Tiefzinsumfeldes zu begegnen. Deshalb suchen die Anleger neue Ansätze. Nordea bietet entsprechende Enhanced Indexing Lösungen an. Es handelt sich um einen quantitativen Beta-Plus-Ansatz, der ebenfalls von unserem Multi Asset Team verwaltet wird.

Wie erfolgreich ist Nordea Asset Management mit dieser Ausrichtung?

Nordea Asset Management verwaltet rund 215 Mrd. Euro Assets und ist in Europa seit Jahren einer der zehn besten Asset Manager, was die Neugelder betrifft. Dazu trägt nicht nur der Bereich Multi Assets bei, sondern das breite Angebot an Lösungen, die wir dank internen und externen Boutiquen anbieten können. Beispiele sind im Bereich Fixed Income der Covered Bonds Fonds, der High Yield (EUR und US) Fonds und der Emerging Market Debt Fonds. Auf der Aktienseite möchte ich den North American Small Cap, den Global Small Cap, den Emerging Stars oder den Indian Equity Fonds erwähnen. Und bei den Liquid Alternatives den Multi Asset and den Alpha 15 Fonds.

Wie sind Sie in der Schweiz aufgestellt?

Wir haben das Salesteam in Zürich im Herbst mit Martina Eckstein weiter ausgebaut, um die Kunden noch besser betreuen zu können. Auch in Luxemburg wurden die Kapazitäten erhöht. So steht uns seit letztem Jahr Witold Bahrke als Senior Strategist zur Verfügung.

Nordea ist nach einer Pause wieder als Aussteller an der Finanzmesse dabei. Was hat Sie zur Teilnahme bewegt?

Unsere Kunden erwarten, dass Nordea als einer der grossen Asset Manager an den wichtigen Branchenevents Flagge zeigt. Es ist eine gute Gelegenheit, unsere Kompetenzen auch einer breiteren Investorenschaft zugänglich zu machen.

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