Christophe-Pierre Lobisommer, Portfoliomanager Swisscanto Swiss Red Cross Charity Fund.
Der Swisscanto Swiss Red Cross Charity Fund gibt die Hälfte seiner Zinsen und Dividenden an das Schweizerische Rote Kreuz (SRK) als Spende weiter. Anlässlich des zehnjährigen Jubiläums des Fonds spricht Christophe-Pierre Lobisommer, Portfoliomanager, mit Fondstrends über den guten Zweck, welcher ein Fonds erfüllen kann.
05.12.2017, 15:54 Uhr
Autor: sif/cwe
Herr Lobisommer, wieviel Geld konnte Swisscanto Invest by Zürcher Kantonalbank dem Schweizerischen Roten Kreuz im Laufe der letzten zehn Jahre zukommen lassen?
Christophe-Pierre Lobisommer: Aus den Erträgen der Anleger ging im Laufe der Jahre ein Betrag von CHF 4,75 Millionen ans Schweizerische Rote Kreuz, Swisscanto Invest by Zürcher Kantonalbank hat diesen Betrag jährlich mit einer Spende in Höhe der Hälfte der Verwaltungskommissionen des Fonds aufgestockt. Gesamthaft sind so während zehn Jahren mehr als CHF 7 Millionen zusammengekommen. Ausgeschüttet und gespendet wurde Jahr für Jahr, absolut kontinuierlich.
Was wird mit dem Geld finanziert?
Der Beitrag ermöglicht es dem Schweizerischen Roten Kreuz, bedürftige Menschen in der Schweiz und im Ausland in schwierigen Lebenssituationen zu unterstützen. Zum Beispiel wenn das Geld einer Familie allzu knapp wird, unterstützt das SRK auf Antrag der Sozialdienste gezielt mit Beiträgen zur Deckung ihrer Gesundheitskosten. Dies kann eine unerwartete Zahnarztrechnung sein, die nicht bezahlt werden kann. Oder aber eine Arztrechnung, die aufgrund der hohen Franchise das Haushaltsbudget über den Haufen wirft.
Warum ist der Fonds besser als eine direkte Spende?
Sicherlich ist beides gut es gibt hier kein besser oder schlechter. Der Vorteil unseres Fonds ist, persönliche Anlageerfolge mit Wohltätigkeit und dem Spendengedanken unmittelbar zu verbinden. Im Sinne des SRK als Empfänger, aber sicherlich auch im Sinne der Spender ist die Kontinuität der Zuwendungen wichtig. Jahr für Jahr werden Erträge an das SRK ausgeschüttet, ohne dass der Besitzer der Fondsanteile etwas unternehmen muss. So, wie bei einer Stiftung, deren Erträge dem Stiftungszweck zu Gute kommen. Der Unterschied ist: Eigentümer des Kapitals, dessen Früchte die Arbeit des SRK unterstützen, bleibt bei der Fondsanlage auf jeden Fall der Anleger.
Wie stellt Swisscanto Invest by Zürcher Kantonalbank sicher, dass es jedes Jahr eine attraktive Ausschüttung gibt?
Die Anlagepolitik des Fonds ist konservativ. Bis vor kurzem wurde das Geld ausschliesslich in Obligationen angelegt. Angesichts der niedrigen Zinsen sind wir nun dazu übergegangen, einen begrenzten Teil in Aktien, Immobilienfonds und alternative Anlagen zu halten. Die konservative Ausrichtung bleibt jedoch bestehen.
Können Sie dazu etwas mehr sagen?
Die angestrebte Zielvolatilität liegt bei drei Prozent und wird von mir als Portfolio Manager aktiv angesteuert. Dabei bleibt die konservative Ausrichtung mit dem Ziel einer zuverlässigen Ausschüttung und niedrigen Schwankungsbreiten der Fondskurse für uns oberstes Gebot. Unsere aktuellen Finanzkennzahlen bestätigen, dass diese Neuausrichtung erfolgreich war. Wir wünschen uns, dass diese gesteigerte Attraktivität des Swisscanto Swiss Red Cross Charity Fund von Anlegern wahrgenommen wird und über eine zunehmende Grösse des Fonds schliesslich dem SRK zu Gute kommt.
Handelt es sich um ein nachhaltiges Anlageinstrument?
Alle Anlagen im Fonds stehen im Einklang mit den Anlagevorschriften des SRK. Ich setze als Portfolio Manager die SRK-Vorgabe um, alle Emittenten und Unternehmen auszuschliessen, die sich mit der Produktion oder dem Handel von Tabak, Alkohol oder Waffen beschäftigen.
Ist die aus dem Fondsertrag resultierende Spende für Anleger steuerlich absetzbar?
Rechtlich räumt der Anleger dem SRK gemäss Fondsprospekt ein Nutzniessungsrecht auf 50% der Nettoausschüttungen ein. Damit sind nur die verbleibenden 50% der Nettoausschüttungen steuerpflichtig, die dem Anleger zufliessen. Eine Spendenbescheinigung wird nicht benötigt, weil das steuerbare Einkommen durch die Gewährung des Nutzniessungsrechts an das SRK gesenkt wurde. Das halten wir für eine gute, unbürokratische Lösung.
Wie sieht es mit der Vermögenssteuer aus?
Die Einräumung des Nutzniessungsrechts bedeutet für den Inhaber der Fondsanteile, dass diese nur zu einem reduzierten Teil der Vermögenssteuer unterliegen. Das Ausmass der Steuerreduktion wird von den zuständigen Steuerbehörden festgelegt. Im Durchschnitt wird der steuerbare Anteil auf circa 60 Prozent festgelegt.
Wenn Sie jetzt auch Aktien und Immobilien kaufen und halten, was ist mit möglichen Wertzuwächsen?
Wertzuwächse von Aktien oder Immobilien bleiben in Form von Kurszuwächsen der Fondsanteile beim Anleger. Die Hälfte der Erträge also Dividenden und Ausschüttungen von Immobilienfonds geht auch hier an das SRK.
Wie gross ist das Fondsvermögen?
Wir verwalten heute gut CHF 45 Millionen. Ich denke, wir bieten mit unserem Fonds eine sehr gute Plattform, um persönliche Anlageerfolge mit mehr Mitmenschlichkeit zu verbinden.
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