Ewout van Schaik, Head of Portfolio Management, Strategy & Asset Allocation bei ING Investment Management.
Der ING Renta Fund First Class Yield Opportunities (ISIN: LU0922501720) soll mit der Expertise von vier Investment-Teams und einem flexiblen Investment-Ansatz den Schweizer Investoren attraktive Renditen bescheren. Ewout van Schaik, Head of Portfolio Management, Strategy & Asset Allocation bei ING Investment Management, erklärt die Strategie dahinter.
07.03.2014, 14:34 Uhr
Redaktion: kig
Die drohende Zinswende in den Industriemärkten ist keine gute Zukunftsperspektive für Anleiheinvestoren. Warum sollten sie jetzt in einen Fixed-Income-Fonds investieren? Ewout van Schaick: Über die Zinswende wird schon lange diskutiert, und sie ist bis heute nicht eingetreten. Ich erwarte in Europa auch nicht, dass es bei den institutionellen Investoren die häufig diskutierte grosse Rotation vom Anleihe- in den Aktienbereich geben wird. Investoren suchen vielmehr nach höher rentierlichen Anlagen im Bond-Bereich, nach Anlagen, die eher vom Kredit- als vom Zinsrisiko abhängig sind. Multi-Credit-Fonds wie der ING First Class Yield Opportunities bieten hierfür professionelle Lösungen. Der Fonds hat nur eine begrenzte Zins-Sensitivität und ist eine gute Diversifikation für ein auf Staatsanleihen ausgerichtetes Portfolio.
Was hebt Ihren Fonds von Wettbewerbsprodukten ab? Der Fonds zeichnet sich vor allem durch drei Charakteristika aus. Das ist erstens sein Multi-Credit-Ansatz. Er vereint die Expertise von vier Investment-Teams aus unserem Hause. Das von mir geleitete Multi-Asset-Team arbeitet eng mit den Experten der Bereiche Investmentgrade, High Yield und Emerging Market Debt zusammen. So können wir aus einer breiten Palette von Anleihen die besten auswählen, um unser Anlageziel zu erreichen. Das zweite Plus des Fonds ist unser flexibler Investmentansatz. Wir haben keine fixen Gewichtungsvorgaben, sondern passen die Allokation der Anleiheklassen im Portfolio dynamisch an unsere Markterwartungen an. Dadurch können wir die Chancen der einzelnen Märkte, die sich durchaus unterschiedlich entwickeln, besonders gut nutzen. Ein drittes Merkmal ist unser Fokus auf Anleihen mit attraktiver Rendite.
In welche Anleihetypen investiert der Fonds? Er enthält Unternehmensanleihen aus dem Investmentgrade- und High-Yield-Bereich, Asset Backed Securites, kurz ABS, sowie Schwellenländeranleihen. In den Emerging Markets kaufen wir Unternehmens- und Staatsanleihen sowohl in Hartwährung als auch in lokaler Währung.
Sind Klassische Staatsanleihen sind aussen vor? Normalerweise ja. Sollten allerdings die Renditen in den Kreditmärkten das Risiko nicht angemessen bezahlen, können wir auch in Staatsanleihen der grossen Industriemärkte investieren oder unsere Cash-Quote erhöhen.
Woran messen Sie den Erfolg des Fonds? Unsere Benchmark ist der Barclays Euro Treasury 1-3 yr AAA Index. Unser Ziel ist es, einen annualisierten Ertrag von 4 Prozent über der Indexentwicklung über einen gesamten Kreditzyklus zu erreichen. Dabei soll die Volatilität in einer Spanne von 4 bis 8 Prozent liegen. Für die Portfolioallokation und die Titelauswahl spielt die Benchmark allerdings keine Rolle.
Wie kommt das Portfolio zustande? Die Teams und die Portfoliomanager treffen sich mindestens alle zwei Wochen. Die jeweiligen Spezialisten für die verschiedenen Kreditmärkte filtern unter der Beachtung vorgegebener Kriterien die aussichtsreichsten Titel aus ihrem Universum heraus. Mit einem Top-down-Blick auf die Kreditmärkte bestimmen wir die Asset Allocation, die jederzeit dynamisch angepasst werden kann. Unter Berücksichtigung von Risikogesichtspunkten stellen wir daraufhin das Portfolio zusammen. Es besteht vornehmlich aus Einzeltiteln, bis zu 10 Prozent können wir in Fonds von ING IM investieren. Um das Portfolio effizient zu steuern und um Währungen abzusichern, setzen wir auch Derivate ein.
Den grössten Anteil im Portfolio haben zurzeit Hochzinsanleihen. Wir haben unser Exposure in den vergangenen Monaten weiter leicht erhöht. Da sich die Credit Spreads zunehmend verengen, sehen wir bei den High Yields weiterhin die besten Chancen im Bereich der Unternehmensanleihen.
Emerging-Markets-Anleihen mussten in den vergangenen Monaten schwere Rückschläge hinnehmen. Wie haben Sie reagiert? Nachdem wir unseren Anteil an Schwellenländeranleihen bereits im Dezember reduziert hatten, haben wir ihn im Januar noch weiter gesenkt. Bei der ersten Reduzierung spielte vor allem ein möglicher Anstieg der US-Treasuries-Renditen eine Rolle. Im Januar waren eher hausgemachte Probleme in den Schwellenländern ausschlaggebend. Die anhaltenden fiskalischen Ungleichgewichte, dazu eine sinkende Wachstumsdynamik und kein erkennbarer politischer Wille zu strukturellen Reformen haben uns vorsichtig werden lassen. Der politische Ausblick bleibt für eine wachsende Zahl an Emerging Markets getrübt. Die Türkei, Venezuela und Argentinien erachten wir als besonders krisengefährdet.
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